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Cursha
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4,5
Veröffentlicht am 3. August 2020
Steven Spielbergs Debutfilm ist eine echte Wucht. "Mad Max" nur in kleiner Form. Kaum Worte verschwendet Spielberg, schafft es aber seine beiden Figuren greifbar darzustellen. Wobei man bei der zweiten Figur ja doch eher vom Track reden muss, der aber im Film eine eigene Persönlichkeit entwickelt. In diesem Film ist Spannung pur und sehr gute Aktion zu spüren und ist ein gelungener Auftakt einer hervorragende Karriere geworden.
[...] Was Spielbergs Film so besonders und großartig macht ist jene Tatsache, dass man den Fahrer des Trucks niemals vollständig zu Gesicht bekommt. So ist nicht der Trucker der Bösewicht, sondern das Fahrzeug selbst. Und eben durch diese Unwissenheit über die Identität des Fahrers wird der Truck zum ultimativen Fiesling, der mysteriös, aber zugleich auch furchteinflößend daher kommt.
Eine weitere Besonderheit ist außerdem, dass, abgesehen von Protagonist Weaver, kein Charakter länger als 2 Minuten Screentime hat. Demnach sind deren Zeichnungen recht flach, und sogar Dennis Weaver, den wir über die gesamte Laufzeit ohne Unterbrechung im Bild haben, mangelt es an Persönlichkeit. Negativ anzukreiden ist dies dem Film jedoch nicht, denn hier steht das Duell zwischen Weaver und dem Truck im Vordergrund.
So einfach und banal die Story auch ist, so ist es doch überraschend, wie sich die Spannung permanent steigert. Ich finde auch, dass es keine Ungereimtheiten gibt. Da der Truck dauernd auf den PKW wartet und sogar umkehrt, denkt sich der PKW-Fahrer sicher, dass der Truck ihn auch jagen würde, wenn er umkehrt. Dass er mal einschläft, ist auch verständlich, denn diese Jagd zehrt nicht nur an den Nerven, sondern belastet auch körperlich. Dass Mr. Mann am Bahnübergang vorm schiebenden Truck nicht einfach seitlich links weiterfährt, verstehe ich auch. Denn einerseits ist er in Todesangst, dann kann man nicht so rational handeln. Andererseits stand er nicht wirklich seitwärts und ich denke auch nicht, dass er da wirklich soviel Platz zum Fahren und Lenken hatte. Jedenfalls ist das in der Situation kaum umzusetzen. Andere Seitenstraßen, zum Entkommen, gibt es in der Einöde auch nicht, so dass er keine Chance hat dem Duell zu entgehen.
Auch wenn Spielberg erst ganz am Anfang seines Schaffens stand, so ist "Duell" doch in meinen Augen sein bestes Werk. Es mag noch an dem einen oder anderen Detail mängeln, aber er hat eines, was allen folgenden im großen und ganzen fehlt: er ist ungeschliffen, "pur". Man muss nichts großartiges über den Reisenden erfahren, erst recht nicht über den Fahrer des Trucks. Und es niemand schreibt dem Zuschauer vor, wie die Motivationen beider zu interpretieren hat. Es funktioniert einfach, gerade weil keine Erklärung oder Bewertung vorgesetzt wird. Leider hat nahezu niemand mehr den Mut, etwas einfach im Raum stehen zu lassen, auch Spielberg nicht