Den geneigten Zuschauer vermag der Film von Beginn an zu fesseln und in den Bann zu ziehen, auch wenn nicht alles verständlich ist. Denn der Film keine Zumutung, es gibt genügend Handlungsstränge, denen sich problemlos folgen lässt. Die Spannung wird bis zuletzt gehalten, auch wenn manche Geschehnisse rätselhaft bleiben und nur als surreal zu verstehen sind.
Anders als bei "Stay" oder ähnlichen Filmen löst sich also am Ende nicht alles auf. Aber gerade weil das so ist, muss man nicht permanent mitknobeln und Hinweise sammeln, sondern kann den Film auf sich wirken lassen. Der Schlüssel zu dem, oder zumindest einem Verständnis des Films dürfte in der Person des allmächtigen Erzählers liegen, der mit seinen Figuren spielen kann, zugleich aber auch selbst am Geschehen teilnimmt. Dieser Autor nimmt zwei Allgemeinplätze in Punkto Liebesbeziehungen wortwörtlich und exerziert sie konsequent (und radikaler als dies in der Realität möglich ist) durch: 1. Wenn du liebst, veränderst du dich, wirst ein neuer Mensch. 2. Wenn du an deiner Liebe zweifelst, verlierst du den geliebten Menschen, er verschwindet aus deinem Leben.
Die Wahrheit beider Aussagen muss die Hauptperson Alex in surreal übersteigerter Form erleben - und der Zuschauer leidet mit. Doch warum?
"Es ist nur ein Film, es ist alles konstruiert, aber trotzdem tut es weh." Damit wird der Zuschauer gleich zu Beginn konfrontiert und mit dieser Reflexion der Identifikation regt der Film dazu an, auch über das eigene Leben, die eigenen Beziehungen nachzudenken.
Insgesamt ein 'anderer' Film der gelungenen und stimmigen Sorte, wenn auch mehr gefilmte Literatur als Popcornkino.