Als "Schwarze Komödie" wird der Film - nicht nachvollziehbar - angepriesen. "Der Informant!" scheint jedoch eher ein Drama um den verwirrten Geist des Hauptprotagonisten zu sein.
Mark Whitacre lügt - Ununterbrochen. Er lügt alle an: Seine Frau, seine Vorgesetzten und sogar das FBI. Wer jetzt ein ausgetüffteltes Katz-und-Maus-Spiel erwartet, der wird enttäuscht. Marks Lügen ergeben oftmals keinen Sinn oder dienen nur dazu, vorherige Lügen zu kaschieren - Wodurch er sich immer mehr darin verstrickt.
Dass er solange damit durchkommt, liegt hauptsächlich an einer grossen Portion Glück und an der Unfähigkeit und Fehleinschätzung seitens Arbeitgebern und FBI. Hätte das FBI zum Beispiel zu Beginn - Wie man es eigentlich erwarten sollte - die Geschichte von Mark auch nur halbwegs gründlich durchforstet, hätten sie bemerkt, dass er bestimmt kein Waisenkind ist und dass also etwas mit ihm nicht stimmt.
Nun, sowas kann vorkommen. Ein weiteres Problem ist jedoch, dass Mark mit der Zeit immer unsympathischer wird. Mark hat die Gabe, dass die Leute ihn schon früh sympathisch finden, setzt diese jedoch nur dafür ein, die Leute, die ihm helfen wollen, zu belügen.
Auch scheint Mark nicht sehr intelligent zu sein. Wie er es in der Firma so weit bringen konnte, bleibt den ganzen Film durch ein Geheimnis. Wenn er beispielsweise während einer Sitzung versucht die "Wanze" in seinem Aktenkoffer vor den Augen der Überwachten zu reparieren oder er - ebenfalls vor den überwachten Kollegen - vor die versteckte FBI-Kamera steht und reinwinkt, zweifelt man ernsthaft an der Intelligenz von Mark. Dazu kommt die Wahnvorstellung, er würde nach dem Verrat seiner Kollegen mit einer Spitzenposition im Unternehmen belohnt werden - Unglaublich!
Schlussendlich bleibt ein über und über enttäuschender Film. Weder kann man wirklich mit oder über den Protagonisten lachen, noch erfüllt der Film die Anforderungen an ein Drama. Was bleibt, sind gute zwei Stunden Langeweile und Antipathie gegenüber der von Matt Damon gespielten Person. Der Film wird bestimmt sein Zielpublikum finden (möglicherweise angehende Psychologen, welchen die Thematik zusagt?), der Grossteil des Publikums sollte den Film jedoch in grossem Bogen umgehen.