Für den derben Gangster Albert Spica (Michael Gambon) gibt es nichts Besseres, als vor seinen Komplizen allabendlich in seinem Restaurant „Le Hollandais“ den Gourmet mit dem feinen Gaumen heraushängen zu lassen, der Stil schätzt. Die Selbstdarstellung hat aber nur wenig mit der Realität eines Mannes zu tun, der gegenüber seiner Frau Georgina (Helen Mirren) keinen Anstand kennt und immer wieder als pöbelnder Proll im schönen Zwirn in Erscheinung tritt. Georgina findet in der leidenschaftlichen Affäre zu Michael (Alan Howard), einem regelmäßigen Gast im Hollandais, einen Fluchtpunkt. Allerdings bleibt ihr Verhältnis nicht unbemerkt, sodass Albert alle Hebel in Bewegung setzt, um Michael in seine Finger zu bekommen. Er will, dass der Nebenbuhler getötet wird und er droht, ihn anschließend zu verspeisen. Georgina und Michael können vorerst entkommen, aber Albert lässt nicht locker.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,5
hervorragend
Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber
Von Anna Lisa Senftleben
In den USA verboten, weltweit umstritten und dennoch oder gerade deshalb sein kommerziell erfolgreichstes Werk: Mit seinem fünften Spielfilm „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“ bringt Peter Greenaway eine skandalträchtige Geschichte zwischen Drama und schwarzem Humor in gänzlich unkonventioneller Färbung auf die Leinwand – ganz im Stil des avantgardistischen Autorenkinos. Blutig, brutal, ekelhaft auf der einen Seite; voller Symbolik und kraftvollen Bildern auf der anderen. Gefüllt mit Körperflüssigkeiten, Tabus und Sex an ungewöhnlichen Orten, verfeinert mit Mord und Kannibalismus, abgeschmeckt mit etwas Mythologie und religiöser Symbolik kocht Greenaway ein filmisches Meistersüppchen.Entgegen der Bedeutungsträchtigkeit des Films lassen sich Handlung, Spielort und die Motivation der Protagonisten recht einfach skizzieren: Täglich trifft sich der Mafiaboss und Möchtegernfei
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Trailer
Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber Trailer OV
Natürlich ist man immer noch von den total durchgestylten Bildkompositionen beeindruckt, mit Barockmusik untermalt; prozessionsartige Einmärsche und sich wiederholende Motive, wie hier der singende blonde Knabe.
Das Restaurant mit Chefkoch Richard Bohringer ist in rot-schwarz gehalten, wie die Gemälde alter Niederländer, die als Wände dienen, die Toilette ganz in weiß und auch die Kleidung der jeweils Anwesenden ist entsprechend farblich ...
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Anonymer User
1,0
Veröffentlicht am 18. März 2010
Buahaha, soviel Tabus und Ungewöhnlichkeiten auf einmal, Symbolik und Metaphern hier, Zitate und Farbspiele dort. Mir wird ganz schwindelig - wenn ich noch in einer Kleinstadt 1989 leben würde. So ging es mir vor vielen jahren auch, als ich den Film mit weit aufgerissen Augen im Kino zum ersten Mal sah. Gestern Abend brachte arte das vermeintliche "Meisterwerk" wieder einmal im Fernsehen und ich kann sagen: Abgeshen von den klaffenden ...
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