Auf hohem Niveau zu meckern ist meine Spezialität, deswegen war "Das wandelnde Schloss", verglichen mit Miyazaki's Meisterwerken, zwar keine Enttäuschung, aber auf jeden Fall eine Ernüchterung für mich. _________Natürlich sieht der Film extrem gut aus, das Art-Design ist super und unterscheidet sich sehr von dem anderer Ghibli Filme. Der Soundtrack ist der beste seit Prinzessin Mononoke. Dank des kleinen Feuergeists und der dementen Hexe ist der Film auch der lustigste aller Ghiblis bisher. Aber fantasievolle Einfälle hin oder her, die Handlung eiert die meiste Zeit über nur herum. Sie wirkt einfach nicht so ausgereift, wie man es sonst von Hayao Miyazaki gewöhnt ist. Der ernsthafte Teil der Geschichte, der sich um Krieg dreht, wird nicht befriedigend abgeschlossen, da das Ende extrem kitschig und lächerlich geraten ist (Stichwort Vogelscheuche). Der Ansatz, dass ein junges Mädchen in einem greisen Körper leben muss, ist interessant, aber hätte viel mehr ausgearbeitet werden können.________Der Versuch, die Fantasy von "Chihiro" mit den erwachsenen Geschichten von "Mononoke" und "Nausicaä" zu paaren, ist auf jeden Fall gelungen. Nur leider nicht so meisterhaft, als dass "Das wandelnde Schloss" sich mit diesen Filmen messen könnte. Ein obligatorischer Film für Animationsfans bleibt er aber allemal.