Respektvolle Verfilmung von Europäischer Comic-Kunst ., eine Filmkritik von Godzilla.
Der Film basiert auf den auf der ganzen Welt beliebten Figuren des legendären Hergé und folgt dem neugierigen Reporter Tim und seinem loyalen Hund Stuppi, die ein Schiffsmodell entdecken, in dem sich ein Geheimnis verbirgt. Die Beiden werden in ein Jahrhunderte altes Rätsel verwickelt und geraten ins Blickfeld des üblen Schurken Iwan Iwanowitsch Sakharin, der davon überzeugt ist, dass Tim einen wertvollen Schatz geraubt hat, der mit dem Piraten Rackham der Rote in Verbindung gebracht wird. Mit der Hilfe von Struppi, dem etwas grobschlächtigen, nicht ganz trinkfesten und stets melancholischen Kapitän Haddock sowie den beiden unbeholfenen Detektiven Thompson & Thomson, reist Tim um die halbe Welt. Dabei gelingt es ihm, seine Gegner mit Gewitztheit und Schnelligkeit zu übertrumpfen, um in einer atemlosen Hatz den Ort zu finden, an dem das Wrack der Einhorn begraben liegt. In dem Piratenschiff verborgen, soll sich der Schlüssel zu unfassbarem Reichtum befinden... und ein uralter Fluch!
Wie schade! Nach ein einer halben Stunde(gefühlten) war das gerade erlebte Filmerlebnis vorbei. Weiterhin schaute ich gebannt auf die Leinwand, in der Hoffnung es ginge weiter. Doch, der Abspann entriss mich aus meiner Hoffnung. Aber, John Williams geniale Filmmusik nicht nur im Abspann tröstete mich darüber hinweg. Mit Steven Spielberg und Peter Jackson stehen zwei der größten Masterminds Hollywoods hinter diesem aufsehenerregenden Projekt, das auch in technischer Hinsicht neue Maßstäbe gesetzt hat. Gedreht wurde in 3-D, im State-of-the-Art-Motion-Capture-Verfahren. In den Hauptrollen agieren Jamie Bell („Billy Elliot - I Will Dance") als Tim, der unerschrockene junge Reporter, der zusammen mit seinem treuen Hund und Begleiter Struppi immer auf der Jagd nach einer guten Story ist und dadurch in eine Reihe toller Abenteuer verwickelt wird, Andy Serkis („Der Herr der Ringe") als Kapitän Haddock sowie Daniel Craig („Casino Royale", „Ein Quantum Trost") als der ruchlose Red Rackham.
Regie-Meister Steven Spielberg hat erneut einen kurzweiligen Film der exzellenten Güte abgeliefert. Die Produzenten Peter Jackson und Kathleen Kennedy(federführende Produzentin für die dritte Star Wars - Triologie) gingen äußerst respektvoll mit Hergés Erbe um. Bewusst wählte ich eine Nachmittagsvorstellung, um mit Kindern, Jugendlichen und Familien das Werk zu erleben. Ich wurde für meine Entscheidung belohnt. Gemeinsam lachte ich mit den Kids und wir schauten gebannt durch die 3D-Brillen, um das Leinwand-Ergebnis aus dem Hause WETA zu bewundern. Bereits die ersten Szenen auf dem Trödelmarkt, machten deutlich welche visionären und fantastischen Kräfte hinter dieser Produktion stecken. Die Drehbuchschreiber Steven Moffat, Edgar Wright und Joe Cornish haben drei Abenteuer des belgischen Jungen, seines Hundes und des trinkfreudigen Kapitäns in eine atemberaubende Story gepackt. Als ich den Abspann lesen musste, entdeckte ich die Worte: Chef-Beleuchter: Steven Spielberg! Sofort wurden all die Erinnerungen an seine frühen Werke wach, mit denen er Hollywood neu erschaffen hatte. Siehe E.T. und Poltergeist(bevor Proteste ausbrechen, ja, Tobe Hooper ist der offizielle Regisseur, aber Spielberg hat den Film maßgeblich abgeändert) Auch hier nutzte Spielberg aufregende Farben- und Schattenspiele, welche er in gekonnt in einigen Szenen einsetzte. Eines gelang Spielberg aber nicht, dem Film nachhaltige Tiefe zu verleihen. Vielleicht liegt das an der Arbeit mit CGI. Mit diesem Verfahren wurde der gesamte Film gedreht. In diesem Verfahren werden Schauspieler in grüne Anzüge mit Markierungspunkten gekleidet und agieren vor und auf grünen Hintergründen. Nachdem alle Szenen im Kasten sind, werden sie am Computer zu realistischen Bildern umgesetzt. Vielleicht fehlte Spielberg der direkte Bezug zum Material? Hier liegt die die größte Schwäche des Films.
Fazit: Dieser 3D Film ist mit toller Bildersprache der Filme-Magier Spielberg und Jackson gefüllt. Ein wahres Tribut an Hergés brillanter Comic-Kunst. Als nächstes steht Peter hinter der Kamera. Es steht wohl außer Frage, dass Jackson ein CGI-Könner ist. Wird es eine fantastische Version alla “Herr der Ringe - Die Gefährten“ oder ein erneuter Ausflug ins Komödiantische wie “Meet the Feebles“ oder “The Frighteners“?
"Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn" ist ein neues und tolles Filmerlebnis für die ganze Familie. Zwei der größten Regisseure aller Zeiten, haben sich einem Comic-Werk angenommen, dass aus Europa stammt, und ihm respektvoll Leben eingehaucht.