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    Gottesgeschenk
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    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    Ob die außerirdische Brut in „Das Dorf der Verdammten“ (1960), die Satansbalgen in „Rosemarys Baby“ (1968) und „Das Omen“ (1976), die von einem Dämon besessene Regan in „Der Exorzist“ (1973), oder auch der kleine Cole, der mit dem „Sixth Sense“ (1999) Tote sieht – Kinder sorgen seit jeher (und manchmal bereits im Mutterleib) für filmischen Horror und Gänsehaut. Ähnliches versuchten 2004 Drehbuchautor Mark Bomback und Regisseur Nick Hamm mit dem Klon-Thriller „Godsend“. Dabei scheitern sie aber nicht nur am Fehlen eines der wichtigsten Elemente, nämlich einem ausdrucksstarken kindlichen Darsteller.

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    Kurz nach seinem achten Geburtstag stirb Adam Duncan bei einem Unfall. Seine trauernden Eltern lassen sich aus dem Wunsch, ihren Sohn wiederzusehen, auf ein fragwürdiges Experiment des Wissenschaftlers Dr. Wells ein, der Adam aus einer Zelle klont und ihn erneut von nder Mutter austragen lässt. Familie Duncan verlässt ob der Illegalität des Eingriffes die Stadt und lebt unbeschwert, bis der neue das Todesdatum des alten Adam überschreitet. Fortan wird der Junge von Alpträumen und Visionen geplagt. Spätestens, als er von einem Zachary zu sprechen beginnt, wandelt sich die Besorgnis der Duncans in Furcht...

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    Die Story kommt zu Beginn noch einigermaßen flott voran und deutet zumindest das Nötigste an moralischen Fragen an, die von der Grundidee aufgeworfen werden. Die Duncans, dem Vorschlag des Doktors gegenüber zunächst skeptisch bis abgestoßen, ändern ihre Meinung nicht gar zu schnell, so dass den Motiven und Gefühlen der verzweifelten Eltern ein Mindestmaß an Nachvollziehbarkeit spendiert wird. Zu tieferen, als den deutlich artikulierten und letztlich beinahe banal oberflächlichen Zweifeln, kommt es allerdings in der Folge nicht und wenn Adam nach einer knappen halben Stunde erste Halluzinationen überkommen, werden ethische Konflikte gänzlich fallen gelassen, beziehungsweise nur endlos wiederholt, ohne dass die Charaktere (geschweige denn der Zuschauer) irgendeine Erkenntnis ereilen würde. Inszenatorisch ist das bis hierhin alles noch halbwegs in Ordnung, nur ab einem gewissen Punkt geht es in „Godsend“ im Prinzip nicht mehr weiter und es wirkt fast, als hätten die Macher irgendwann die Lust verloren, die eigentlich recht sorgfältig aufgebaute Konstellation weiter und zu Ende zu erzählen. Adams Alpträume bleiben bis zum Schluss motivisch nahezu exakt gleich und manchmal fragt man sich, ob man nicht genau diese oder jede Szene erst ein paar Minuten zuvor bereits gesehen hat.

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    Ein Film, der ein Mystery-Thriller sein will und sogar Horror-Elemente beimengt, steht und fällt hauptsächlich mit den Komponenten Kamera, Schnitt und auch Sound-Design und Musik. Hier bietet „Godsend“ allenfalls solide, meistenteils jedoch klar unterdurchschnittliche Kost. Nur sehr vereinzelt findet Kameramann Kramer Morgenthau einige effektive Winkel, das Editing von Niven Howie und Steve Mirkovich bleibt völlig unspektakulär und bedient sich bei abgenutztesten Genre-Standarts. Gleiches gilt für den Score von Brian Tyler und die schwachen Soundeffekte. Insgesamt wirkt jeder Schritt, der zum Erzeugen von Grusel getan wird, verkrampft und ungelenk und läuft meistens ziellos ins Leere. Als weitere Atmosphäre-Killer erweisen sich der relativ früh absehbare und liederliche Twist kurz vor Schluss, das komplett missratene Ende, das in seiner platten Blödsinnigkeit und UNauflösung schon einer Beleidigung des Zuschauers gleichkommt und der fehlbesetzte Cameron Bright.

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    Bright macht als Adam meist ein Gesicht, das zu leer wirkt, um es Schauspiel zu nennen und nicht leer genug, um apathische Bedrohlichkeit zu erzeugen. Der damals 11jährige hat weder als liebenswerter Sohn, noch als ängstlicher Junge und am allerwenigsten in seiner Inkarnation des Bösen Zachary auch nur annähernd genügend Ausstrahlung. An dieser mangelt es dem übrigen Cast im Normalfall nicht und so können der vielseits chronisch unterschätzte Greg Kinnear, das nicht untalentierte frühere Modell Rebecca Romijn und natürlich Altmeister Robert DeNiro einiges in „Godsend“ über Wasser halten. Das Zusammenspiel der drei Mimen klappt gut und jeder für sich erledigt seine (zugegeben nicht sehr komplexe) Aufgabe, wobei man zumindest DeNiro zwar zugestehen muss, das er einen Beweis seiner Ausnahmeklasse zwar längst nicht mehr nötig hat, aber die Übernahme von Rollen wie die des sinisteren Dr. Wells dann doch weit außerhalb des Verständnis-Bereichs eines Filmfans liegt.

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    „Godsend“ bleibt meilenweit hinter den Möglichkeiten zurück, die die interessante Ausgangslage mit sich gebracht hätte und setzt statt auf ein spannendes, psychologisches Drama lieber auf einen schlaffen und viel zu lahm erzählten Thriller-Plot, der nie richtig vom Stapel zu gehen scheint und entsprechend auch keinen besichtigungswerten Zielhafen ansteuert. Ein unterfordert-ordentliches (respektive ordentlich unterfordertes) Darsteller-Trio kann den talentfreien Auftritt des Jungschauspielers nicht kompensieren, Bombacks Drehbuch ist ebenso mangelhaft und unausgegoren, wie Hamms zahnlose Regie, die jedes Kurzweil vermissen lässt. Ein überflüssiger Film, um dessen Wiederbelebung man sich nicht schert, sobald er aus dem Gedächtnis verschwunden ist – was eigentlich schon während des Ansehens passiert...
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.047 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 2. Januar 2018
    Ein Film nach dem man so richtig überrascht ist – nicht weil es ein solcher Knaller ist sondern weil man sich nachdem man die Auflösung und alles weitere kennt fragt wie es „Godsend“ geschafft hat mit derartig ollen Kamellen bis um Schluß spannend zu bleiben – und das ist er. Allerdings eben nicht mehr – die Dramaansätze um ein verzweifeltes Ehepaar dass sich aus Kummer auf eine irre Sache einlässt oder die sich anbietende Sache das Klonen zu thematisieren werden nicht weiter verfolgt sondern auf der vorgegebenen Ebene für einen ganz normalen „Huch“ und „Buhhh!“ Schocker verwendet. Immerhin sind mit Robert DeNiro, Greg Kinnear und „X-Men“ Schurkin Rebecca Romijn-Stamos die Hauptrollen gut besetzt und auch der kleine Cameron Bright bringt die recht schwierige Rolle des kleinen Satansbratens ordentlich. Also was solls, ein 08/15 Horrorschocker, Spannung pur und nicht viel mehr – vor allem nicht wegen der bescheuerten Schlussszene.Fazit: Hochspannung pur wenngleich auch die Elemente uralt sind – belanglos aber ok!
    Lord Borzi
    Lord Borzi

    313 Follower 747 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 11. Januar 2021
    Anfangs verfolgte ich die Handlung mit großem Interesse, da mir die Idee des Films ganz gut gefiel (totes Kind klonen etc.). Später gerieten aber viele Dinge völlig durcheinander und es wurde total unglaubwürdig. Das Ende war ein schlechter Witz. Robert DeNiro stach aus den mittelmäßigen Schauspielern und Schauspielerinnen positiv heraus. Trotzdem nicht das Gelbe vom Ei. Da hatte ich deutlich mehr erwartet.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 18. März 2010
    Der Film als ganzes ist zwar - bis auf die Idee des geklonten Sohnes - nicht gerade originell aber ansonsten durchaus anschauenswert.
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