Ken Park beginnt mit einem Paukenschlag: mit dem Selbstmord eines Jugendlichen. Der Film erzählt im Anschluss die Geschichte seiner Freunde, die allesamt problematische Verhältnisse zu ihren teils tyrannischen Eltern haben. Explizit, aber sensibel in der Bebilderung und konsequent in der Handlungsführung, ist Ken Park grotesk und hintergründig verstörend. Ebenso merkt man, dass mit Harmony Korine, Regisseur von Spring Breakers, ein Drehbuchautor am Werk ist, dem er auch in diesem Film gelingt, die Affirmation für die Figuren weit zu treiben, und ihre Taten eher durch die filmische Handlung, weniger durch distanzierte Inszenierung, ins Groteske führt. So wie auch der spätere Weg der Spring Breakers ins Verderben führt, zeigt auch Ken Park eine gewisse Art Niedergangs-Ästhetik. Trotz vieler lobenswerter, beklemmender Szenen, ist die Auflösung des Generationenkonflikts etwas zu freundlich inszeniert: am Ende ziehen die vier 'Kinder' von zu Hause aus und leben in einer Art Hippie-Kommune, um ihrer als sexuelle und moralische Unterdrückung erlebten Elternhäuser zu entkommen. Diese Szene als trautes, friedliches Zusammensein inszeniert der Film geradezu seicht, ohne Anzeichen von innerer Verstörung in den Protagonisten. Angesichts der Geschichte ist es lächerlich, dass die Figuren sorgenfrei sind, ebenso ist es fraglich, wie lang die sexuelle Harmonie hält, bis schließlich - worauf man Gift nehmen kann - die Eifersucht Einzug erhalten wird. Als Schlusspunkt nimmt diese Szene etwas die notwendige, kritische Distanz, die den Film sonst so gut vom Teenie-Herzschmerz abgrenzt.