"Wrong Turn" ist als Hommage an das Slasher-Kino der 1970er Jahre zu verstehen. Der Film entstand etwa im selben Zeitraum, in dem Remake-Perlen wie "Texas Chainsaw Massacre" oder die filmischen Auswüchse eines Rob Zombie die Kinosäle füllten. "Wrong Turn" atmet den Geist des guten, alten Teenie-Slasher-Surival-Films, ohne dabei sonderlich kreativ zu sein. Ein junger Medizinstudent versucht im anscheinend schlecht erschlossenen West Virginia einen Stau zu umfahren und trifft bei seiner Suche nach einem alternativen Weg auf eine verlassen wirkende Tankstelle. Während ihm der alte Besitzer nicht wirklich zu helfen weiß, entdeckt er eine alte Landkarte, in der ein Schotter-Weg eingezeichnet ist. Da unser Protagonist unter Zeitdruck ist, nimmt er natürlich diesen Weg, baut jedoch bald darauf einen Unfall mit einem auf dem Weg parkenden Auto. Die Insassen befanden sich jedoch zu dem Zeitpunkt im Wald und machen sich nun mit ihm auf die Suche nach Hilfe. Nach einiger Zeit treffen sie auf eine abgelegene Hütte, in der sie Leichtenteile entdecken. Kurz darauf tauchen die Bewohner der Hütte auf, bei denen es sich um drei durch Inzest degenerierte Kannibalen handelt. Daraufhin müssen die jungen Menschen um ihr Überleben kämpfen, denn die Kannibalen sind motorisiert und gehen äußerst versiert mit Pfeil und Bogen zu Werke. "Wrong Turn" vereint alle beliebten Slasher-Klischees. Kiffende Teenies, pseudoromantisches Gesülze, unmögliche Dialoge, Logikfehler und in diesem Fall durch Inzest mutierte Kannibalen, die ziemlich robust und im Töten sehr professionell sind. Das alles würde ganz viel Spaß machen, wenn man die Charaktere mit Leben gefüllt und ein paar ordentliche Schauspieler engagiert hätte. Stattdessen bewegen sich die Teeniedarsteller ziemlich unmotiviert duch die Landschaft und insbesondere die beiden Hauptdarsteller, Desmond Harrington und Eliza Dushku, sind Totalausfälle. Auch wenn Eliza Dushku als "Eye-Candy" einem Horrorfilm dieser Sorte durchaus gut steht, ist es doch erschreckend, dass sie in diesem Film nur einen Gesichtsausdruck hat. Ähnliches gilt auch für Desmond Harrington, der einen ziemlich uncharismatischen Charakter verkörpern muss, dafür aber prädestiniert scheint. Schwächen zeigt "Wrong Turn" auch in der Dramaturgie und der Inszenierung. Es kommt leider nur selten Spannung auf. Insbesondere die Jagdszenen durch den Wald hätten packender inszeniert werden können. Etwas Ironie hätte dem Film auch gut getan. Das Resultat ist ein mittelmäßiger Slasher-Survival-Streifen, der lediglich Genre-Freunde unterhalten wird.