Der Film ist, aus europäischer Sicht unkonventionell und in dieser Hinsicht erfrischend. Die Umsetzung mit den Farben für die jeweiligen Episoden ist interessant, wenn auch manchmal etwas steril wirkend.
Über die Actionsequenzen kann man geteilter Meinung sein. Die riesige Armee ist toll dargestellt, die Kämpfe gut einstudiert. Was mir persönlich weniger gefiel, waren die Passagen, in denen die Figuren schwebend oder im Flug kämpften. Nicht das physikalische Unmöglichsein ist störend (Hier ist sich der Betrachter immerin bewusst, dass das Gezeigte nich möglich ist, im Gegensatz zu vielen Dingen, die sich im westlichen Kino als völlig realistisch eingebürgert haben, es aber nicht sind, wie das problemlose Wegstecken harter Schläge ins Gesicht usw...), sondern, dass das Schweben der Protagonisten manchmal etwas gekünstelt wirkte. Mir erschienen die Kämpfe in Matrix flüssiger, wenn auch sehr schnell geschnitten. An Seven Samurai kommen die Szenen in Hero wohl nicht heran (wobei diese wiederum realistisch sind, was bei einem Martial-Arts-Film aber keine Rolle spielt...)
Das ganze ist natürlich Geschmackssache.
Was den Film in meinen Augen ganz klar abwertet, ist seine voluntaristische, absolutistische Botschaft. Hobbes lebte im 17 Jahrhundert. Dem beschriebene Kaiser gelang es, das Reich zu einen und vor allem, es umzugestallten. Er baute Infrastrukturen und war ein terroristischer totalitärer Herrscher. Er liess Bücher verbrennen (an wenn das erinnert, muss ich wohl nicht erläutern... ) und grub das chinesische System um, wie nach ihm nur noch Mao. Wobei auch der Blutzoll dabei ein ähnlicher gewesen sein soll.
Ich weiss, dass dieser Kritikpunkt nicht neu ist und oft gesagt wird, das dies in einer Filmkritik irrelevant sei, da ein Film nicht immer moralisch beurteilt werden müsse. Wenn ein Film aber eine Moral transportiert, und das tut "Hero" unzweideutiger, als behauptet wir, ist diese ins Urteil miteinzubeziehen.
Die Moral der Unterordnung unter das Gemeinwohl darf so nicht befürwortet werden, weil sie zur Rechtfertigung für alles mögliche dienen kann (Absolutismus, Faschismus, Kommunismus...)
Man darf die Verdienste eines Monsters wie Mao oder Stalin beschreiben. Man darf beschreiben, welche positiven Folgen die Taten von Diktatoren hatten (Bspw: Stalins 5. Punkteplan ermöglichte Russland, wirtschaftlich gegen die Nazis zu bestehen o. ä)
Rechtfertigen darf man sie aber nicht. Warum zeigt uns die Gechichte. Genau das tut dieser Film. Russland und China weichen die westlchen Vorstellungen über Freiheit auf. Ich stelle mir die Frage, wie ein Film über Hitler in 2000 Jahren aussehen könnte.
Entschuldigt, wenn ich vom Thema abgekommen bin.