In 80 Tagen um die Welt: Kritiken

08/15 Komödie um das klassische Abenteuerbuch. Einige interessante Nebendarsteller aber ansonsten nur flache Witze. Tut aber auch nicht weh....

Jackie trifft Jules: mir ist das berühmte Buch von Jules Vernes zwar nie untergekommen aber ich behaupte doch mal dass all die artistischen Einlagen die Jackie Chan hier drin zu absolvieren hat ursprünglich nicht drin waren. Der ganze Film ist sowieso weniger Literaturverfilmung sondern vor allem eine laute und spaßige Klamotte, stellenweise derb albern aber durchweg voller Herz, Witz und Action. Besonders viel Spaß machen unzählige Gastauftritte bekannter Stars, es kommen u.a. Luke und Owen Wilson, Rob Schneider, Kathy Bates, John Cleese, Samo Hung und Arnold Schwarzenegger mit drin vor. Das überraschendste ist eigentlich wie all die Dinge die hier kombiniert werden auch gut zusammenpassen: die abwechslungsreiche Abenteuergeschichte von einer Weltreise, die laufenden Slapstickszenen die vor allem durch den herrlich schusseligen Steve Coogan erreicht werden und die obligatorisch geniale Jackie Chan Prügelaction mit absurden Kämpfen und viel Herz sowie so gut wie keiner Gewalt. Genaugenommen hat man es hier mit einem Kinderfilm zu tun, aber nach dem kleinen Kind das im Kino so herzlich mitlachte kann ich schließen dass das Zielpublikum voll erreicht wird – und jeder andere auch eine Menge Spaß haben kann.Fazit: Actionreich und lustig, nur zuweilen etwas albern – großer und familientauglicher Spaß!

Aus meiner Sicht leider ein sehr schwacher Jackie Chan. Jackie ist eigentlich eine Nebenfigur die aber eine Hauptrolle spielt. Die Vermischung chinesisches Abenteuermärchen mit Jules Verne's Abenteuergeschichte funktioniert einfach nicht. Zu aufgesetzt und kindisch wirkt alles. Ein negativer Höhepunkt ist das Auftauchen von Arnold Schwarzenegger als Türkischer Prinz. Tut mir leid aber hier ist Arnold einfach nicht witzig und die Perücke passt ihm auch nicht.

Fazit: Ein mutiger Mix aus Komödie, Abenteuer und Jackie Chan-Action, der sich durchaus sehen lassen kann.

Figuren, die allesamt aus dem Klischee-Baukasten stammen; Schauspieler, die chargieren als gäbe es kein Morgen; Tricktechnik und CGI, die schon fast in Ed-Wood-Dimensionen zu messen sind; Humor, der bestenfalls Kinderfilmniveau erreicht; eine Story bzw. Dramaturgie, für die das selbe gilt und mittendrin ein Jackie Chan, der langsam aber sicher, auch wenn man seine über 50 Lenze berücksichtigt, etwas eingerostet wirkt - jede spektakulärere Akrobatik überlässt er brav anderen und schauspielen konnte er noch nie und wird es auch nicht mehr lernen.



Aber kombiniert mit dem Spaß an der Sache, den die Beteiligten an den Tag legen und der einfach überspringt, einer wirklich beachtenswerten Anzahl an hochklassigen Chameos und einem Arnold Schwarzenegger, der so spektakulär fehlbesetzt ist, dass es nicht mal mehr als Satire oder Hardcore-Trash zu entschuldigen ist (herrje, selbst Kermit der Frosch wäre in der Rolle als türkischer Prinz glaubhafter)ist die ganze Sache doch recht unterhaltsam.



Für einen Sonntag-Nachmittag bei Regen ohne größere Schäden anzurichten zu gebrauchen.



Schubtom