"Kreise.... er führt uns nur im Kreis herum." Man kann sich das sehr einfach zurechtlegen: "The Fountain" ist hochlangweiligster Sondermüll der kitschigsten Art, eine beispiellose Zumutung für jeden klaren Menschenverstand, prätentiös bis in die Petri-Schale und von einer esoterischen New-Age-Romatik durchzogen, dass einem Blumen aus dem Arsch wuchern. So oder so ähnlich dachte ich, könnte meine Kritik zu Darren Aronofsky's "Meisterwerk" aus dem Jahr 2006 nach Erstsichtung ausfallen. Merkwürdigerweise habe ich allerdings dieses ungute Gefühl, mit dieser Einschätzung dem ambitionierten Werk nicht annähernd gerecht zu werden, stehen dem hemmungslosen Verriß doch zu viele außergewöhnliche Qualitätsmerkmale entgegen. Daher habe ich mir die Strapazen der Zweitsichtung auferlegt, bevor ich zu einem abschließenden Urteil gelange. Geschafft.... und ich muss eingestehen, dass ich "The Fountain" nun in einem anderen Licht sehe, was ich so rational, wie möglich zu begründen versuche.
Inszenierung/Kamera/Schnitt: Auf höchstem Niveau, innovativ, stilvoll und mit sehr viel Liebe zum Detail,
Story: Drei ineinandergreifende Erzählebenen, kunstvoll verflochten mit dem zentralen Thema, Leben zu bewahren und den Tod zu bezwingen, philosophisch ambitioniert und mit allerlei Symbolik und metaphorischen Querverweisen angereichert. Optik: Vom ästhetischen Standpunkt aus gesehen werden hier Maßstäbe gesetzt die Referenzcharakter haben. Schauspiel: Hugh Jackman lotet seine Grenzen aus und war m.E. nie besser, ansonsten solide Leistungen. Score: Clint Mansell kompositorisch auf dem Zenit angekommen, atmosphärisch und unter die Haut gehend. ------------- Fazit: "The Fountain" ist die brillanteste "Kunstkacke", die ich bisher gesehen habe, eine stilvolle Referenz in Sachen Ästhetik. Leider muss sich Darren Aronofsky die Überschreitung der Kitschgrenze gegen Ende der Spielzeit vorwerfen lassen. Ohne diesen Lapsus hätten wir es hier mit einem zukunftsweisenden Meisterwerk zu tun.