Es ist ziemlich süß, dieses Leben, das in der Via Veneto seinen Mittelpunkt gefunden zu haben scheint. So süß, dass es es manchmal auch verdammt weh tut. Mittendrin: Marcello (Marcello Mastroianni), der sein schriftstellerisches Talent als Zeitungsjournalist verschwendet. Sein Beruf öffnet ihm allerdings die Türen zur Welt der römischen Prominenz der 1950er-Jahre. Die Daseinsberechtigung der Schönen und Reichen wird hier vor allem über ihre Vergnügungssucht erklärt. Marcello, der sich immer auf der Suche nach dem nächsten Skandal oder einer neuen Sensation befindet, kann sein Berufs- und Privatleben schon bald nicht mehr voneinander trennen. Die ausufernden Feste des Adels in Rom erlebt er hautnah mit, denn er ist selbst ein Bestandteil der maßlosen Dekadenz geworden. Sein täglich Brot verdient er damit, dem schwedischen Hollywoodstar Sylvia (Anita Ekberg) Gesellschaft zu leisten. Nebenbei pflegt er eine Affäre mit der nyphomanen Millionärstochter Maddalena (Anouk Aimée) – mit fatalen Folgen. Denn als seine Verlobte Emma (Yvonne Furneaux) davon Wind bekommt, begeht sie einen Selbstmordversuch...
„Das erbärmlichste Leben in Freiheit ist besser als eine in dieser Gesellschaftsordnung verankerte Existenz, ein Leben, in dem alles organisiert ist, in dem alles festgelegt ist.” (Steiner zu Marcello) Es ist süß, dieses Leben, das in der Via Veneto sein Zentrum gefunden zu haben scheint, in dem das Vergnügen zum Inbegriff des Lebens geworden ist – süß, aber mit einem morbiden Beigeschmack, der sich kaum leugnen lässt. Es ist ein Leben, das sich im Kreis dreht – von einem Cabaret zum nächsten Nightclub, von einem scoop zur nächsten Sensation. Ein Leben, das die Pressemeute bebildert und genüsslich kommentierend festhält, als ob es darum gehe, Geschichte zu schreiben. Doch die Geschichten, die Marcello Rubini (Marcello Mastroianni) und seine Paparazzi-Kollegen aufschreiben und mit Fotos garnieren, haben keine längere Halbwertzeit als ein paar Tage. Wie auch, denn was dort geschieht und si
Toll gespielt, tolle Bilder, tolle Geschichte rund im Stars und den Verlust ihres privaten Lebens, den ich zwar durchaus stark finde, aber dennoch nicht als Meisterwerk ansehe, da er mir dafür dann noch zu generisch ist. Dennoch ein sehr guter Film der ein wenig unter der Zeit gelitten hat.
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 11. März 2015
Frederico Fellinis Klassiker ist Zeitgeistporträt des intellektuellen und Show-Milieus im Italien der 1950er, des Prestige-Fetischs und der Ausschweifungen der oberen 10.000 zeigt und dabei manchmal etwas penetrant wirkt, aber andererseits bezüglich seines Protagonisten eine ehrliche Tragik offenbart. Marcello Mastroianni gibt einen Reporter mit Faible für viele Liebschaften mit reichen Frauen, und zeigt seine Figur als starken, aber ...
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