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    Die blaue Lagune
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    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

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    3,0
    Veröffentlicht am 20. Februar 2023
    Zwischen Skandalfilm und trashiger Liebesromanze!

    „Die blaue Lagune“ von 1980 ist ein seltsamer Film! So etwas würde heute gar nicht mehr produziert werden, denn das romantische Drama besticht vor allem durch seine Freizügigkeit der beiden jungen Hauptdarsteller. Brooke Shields war zum Zeitpunkt des Drehs gerade mal 15 Jahre alt, was auch heute noch für einige Kontroversen sorgte. Regisseur war Randal Kleiser, der vor allem durch „Grease“ Bekanntheit erlangte. „Die blaue Lagune“ besticht durch eine spannende Idee, die hier und da auch gut umgesetzt wurde, doch der Film wurde (trotz seines finanziellen Erfolges) von Kritikern und Publikum zerrissen. Ich wusste vor dem Schauen davon allerdings nichts und konnte den Film deshalb ganz ohne Vorurteile sehen. Und ganz ehrlich: Der Film ist so viel besser als die Kritiken das vermuten lassen.

    Nach einem Schiffsunglück stranden die beiden Kinder Emmeline und Richard Lestrange auf einer einsamen Insel. Als jede Hoffnung auf Rettung dahinschwindet, fangen beide an das Leben auf der Insel zu genießen. Die Kinder wachsen heran und werden zu Jugendlichen, die natürlich auch schnell die ersten Freuden der Pubertät erfahren…

    Ich hatte von dem Film wirklich nichts erwartet. Ich vermutete einen schnulzigen Kitschfilm für Teenies. Und stellenweise ist „Die blaue Lagune“ das auch, aber die Idee hinter dem Ganzen ist doch recht spannend. Wie würden Kinder aufwachsen ohne den Einfluss von anderen Menschen? Wie verlieben sie sich, wie entdecken sie ihren Körper und wie läuft eine Schwangerschaft ohne irgendwelche Vorkenntnisse ab? Das alles versucht der Film zu beantworten. Dass die Story dabei einige Logikschwächen hat (wie etwa, dass sich beide in all den Jahren nie wirklich ernsthaft verletzt haben), kann man dabei ganz gut verschmerzen. Doch ich verstehe, wenn jemandem der Film zu plump ist in seiner Ausführung der Story. Vor allem das Ende hat mir gar nicht gefallen und dem Film etwas an Qualität geraubt.

    Auch die schauspielerische Leistung lässt manchmal zu Wünschen übrig. Während Christopher Atkins (damals Schauspiel-Neuling) seine Sache ganz gut macht und ein paar witzige Ausraster hat, ist Brooke Shields leider nur für die Optik dagewesen. Da hilft es vor allem nicht, wenn sie sehr auffällig geschminkt ist (auf einer einsamen Insel!!!), damit sie wie ein Model aussehen kann.

    Überraschend ist wie schon erwähnt die Freizügigkeit im Film. Beide sind sehr oft nackt zu sehen, was den Film manchmal wie einen Erotikfilm für Teenager wirken lässt, was vor allem durch den sexuell aufklärenden Charakter der Story begünstigt wird. Auf der anderen Seite gewinnt die Geschichte dadurch eine erfrischende Natürlichkeit. Letztendlich ist dieser Aspekt des Films sehr kontrovers und wird daher nicht allen Zuschauern gefallen.

    Was mich ebenfalls überrascht hat, waren die düsteren und blutigen Momente im Film. Das mysteriöse Trommeln, was beide ab und zu hören, ist schon gruselig. Und ab und zu wird es sogar richtig brutal. Tja, die 80er waren einfach eine andere Zeit in der Filmlandschaft.

    Was man dem Film sicherlich nicht absprechen kann, ist die tolle Kamera von Néstor Almendros. Zwar sind einige Einstellungen der unzähligen Tiere etwas zu aufgesetzt in meinen Augen, aber der Film fängt sehr gut die paradiesische Atmosphäre der Geschichte ein. Oben drauf komponierte Basil Poledouris einen wirklich schönen Score, den ich in Zukunft unbedingt ohne Bilder hören möchte!

    Fazit: „Die blaue Lagune“ ist ein kurioser Film, den ich aber wahrscheinlich genau deswegen auch schätze. Macken und Probleme gibt es hier viele, das ist nicht zu leugnen, doch ebenso findet mana auch positive Aspekte. Eine interessante Idee, die stellenweise auch gut umgesetzt wurde, eine technisch, kraftvolle Inszenierung und eine willkommene Rauheit und Natürlichkeit. Ach ja und eine Prise Trash. Das alles macht „Die blaue Lagune“ zu einem soliden und charmant dämlichen Filmchen.
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