Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 12. März 2010
Obwohl man Filme um das berühmte Familienfest Thanksgiving ja kennt – wie den von Jodie Foster z.B. - dieser musste noch gedreht werden.
Die eigentliche Feier wird am Ende meist in Standfotos bzw. ohne Dialoge abgespult, denn es ist eigentlich alles schon gesagt. Das überrascht im positiven Sinne.
Der größte Teil des Films hat vorher die meist lustigen Erlebnisse beider Familienteile, die hier agieren, beschrieben: da ist auf der einen Seite April, die von zu Hause ausgezogene Tochter, die die traumatische Vorbereitungsphase des Festessens, durchleben muss, auf der anderen Seite fährt der Rest der Familie inklusive Oma, - die natürlich Alzheimer hat - mit dem Auto zu ihr. Dabei werden lang mitgeschleifte Familienanimositäten aufarbeitet. Die Zubereitung des Truthahns und die Küchenarbeit überhaupt bereiten Neuling April besondere Probleme, die interessanterweise multikulturell gelöst werden.
Durch die anhaltende Erwartungshaltung auf das große Fest baut sich eine gewisse Spannung auf. Eigentlich wird alles noch mal so richtig durcheinander gewirbelt, als die Familie erkennen muss, dass April mit Bobby, einem Farbigen zusammenlebt. Dabei rastet die krebskranke Mutter (Patricia Clarkson, Oskarnominiert) noch einmal besonders aus, indem sie sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt. . .
Independent Filme können manchmal was echt feines sein: kleine, schöne Geschichte, ungeschönt und nicht zwangsweise auf den Massengeschmack zugeschnitten und mit jungen, frischen Darstellern. „April Bruns“ ist so eine Sache.Inhaltlich geht’s eigentlich kaum unspektakulärer: April die in ihrem Haus mit dem Truthahn rumläuft auf der Suche nach einem Ofen und dabei auf ein paar echt schräge Leute trifft, ihr Freund Bobby der in der Stadt unterwegs ist und eben die Fahrt der (irgendwie unsympathischen) Familie zur Tochter – zwischen diesen drei Ebenen springt der Film locker hin und her, wobei nirgendwo etwas aufregendes passiert. „Dawsons Creek“ Star Katie Holmes trägt alleine den ganzen Film als unkonventionelles Girlie dass es eigentlich nur gut meint und laufend aneckt, daneben ist noch Oliver Platt als liebenswerter Papi zu erwähnen (weswegenb Patricia Clarkson eine Oscarnominierung für ihren Minipart als kranke Muter bekam ist mir aber schleierhaft). Ich brauche glaube ich nicht lange drüber zu fachsimpeln - wer es schaut bekommt 75 Minuten ein trübes und atmosphärisch trauriges Drama mit ein paar komischen Einlagen geboten (die Sexszene in der April mit ihrem Freund schläft und dabei eine Kochliste herabzählt ist erotisch und komisch zugleich), getragen von guten Darstellern und ohne aufregende Zwischenfälle.Fazit: Kleiner intimer Familienfilm mit tollen Akteuren und ein paar echt bewegenden Szenen und einer famosen Katie Holmes.