In der heutigen Zeit locken schnellgeschnitte Actionfilme a lá „Crank“, die eher wie ein zu lang geratener MTV-Clip wirken, Jugendliche in Scharen in die Kinos. Eine Generation früher, in den 80er Jahren, feierten knallharte Filme wie „Terminator“ oder „Rambo“ ihre Erfolge. Eine ganz andere Art von Action. Einer der wohl unterhaltsamsten und bedeutendsten dieser Filme war Predator. Erbarmungslos, wenig sinnreiche Dialoge, dafür aber eine Menge Krawumm-Action ohne Rücksicht auf Verluste.
Action, Spannung und (Überlebens-)Spiel, gewürzt mit der nötigen Würze an Brutalität – was will das Männerherz mehr? Ein Film für Testosteron-hungrige Machos, die keine tiefgründigen Dialoge oder eine gute Story in einem Film brauchen. Aber auch Leute, die gern mal der tristen Normalität entfliehen wollen und einmal gern so wie Arnie alles mit den Muskeln statt dem Verstand lösen wollen, sei dieser Kracher wärmstens ans Herz gelegt.
Schwarzenegger spielt den Major wie er sein soll, ohne große Emotionen und beschränkt auf ein paar Gesichtsausdrücke, doch es macht Spaß, dem muskelbepackten, heutigen Gouverneur von Kalifornien zuzusehen, wie er die Probleme noch mit der Waffe und seiner Muskelkraft löste.
Die durchgängige Hintergrundmusik unterstützt die Spannung, ist aber nur durchschnittlich- wichtiger ist den Zuschauern eh das Knattern der Waffen. Die Wendung zur Hälfte des Films geht fließend einher. Ist die erste Hälfte noch leichte Kost für Actionjunkies, so wird der Film in der zweiten Hälfte vom Kampf gegen den Predator dominiert und ist mehr Horror als Action.
Filmtechnisch hat John McTiernan (der kurz darauf einen großen Erfolg mit Stirb langsam feierte) einen soliden Film abgeliefert. Die Thermosicht des Predators haut keinen vom Hocker, aber bleibt trotzdem im Gedächtnis. Auch die stupiden 08/15-Dialoge sind wie gewohnt von den damaligen Actionkrachern. Die Story ist auch recht unspektakulär, interessant ist nur die erste wirkliche Begegnung mit dem Predator. Echte Spannung kommt erst auf, als der übermächtige erscheinende Predator allein gegen Arnie kämpft und es zum Duell der Giganten kommt.
Aber braucht das alles dieser Film? Nein, er lebt von der knallharten, trockenen Action, die man in dieser Art wirklich selten vorfindet. Wie am Anfang alle Feinde in ein paar Sekunden eliminiert werden, dass erinnert an ein riesiges Massaker. Warum tötet der Predator? Das erfährt man nicht. Die Logik ist auch nicht gerade die Stärke des Films, aber das ist auch nicht wichtig, hier zählt einzig und allein der Unterhaltungswert – und den hat Predator zur Genüge.
Fazit:
Ein ultrabrutaler Testosteron-Ritt, nichts für zarte Gemüter oder Sittenwächter. Gehirn ausschalten, Action genießen!
8/10