schon im Vorfeld erklangen Misslaute bei der Aussicht auf ein solches Thema. Wie immer die Frage: Darf man sich über so etwas lustig machen? Und wie immer die Antwort der Farrelly-Brüder: Es wäre Diskriminierung, sich über alles und jeden, aber nicht über z.B. Behinderte lustig zu machen, denn damit würde man selbige ja auch wieder ausgrenzen.
Man könnte nun entgegnen dass man mit Personengruppen nicht gleich umgehen kann, bei denen die eine ihrem Schicksal ausgeliefert ist (Marys behinderter Bruder), während andere sich selbst lächerlich machen (die olle Nachbarin - um Beispiele aus dem wohl bekanntesten Film der beiden Drehbuchautoren und Regisseure zu nennen).
Doch bei "unzertrennlich" stellt sich dieses Problem gar nicht erst. Der Film macht sich nicht über die siamesischen Zwillinge oder gar die Behinderung an sich lustig - er zeigt in charmanter und witziger Weise zwei durch und durch positive Menschen, die mit ihrem Schicksal nicht nur umzugehen wissen, sondern ziemlich glücklich miteinander sind.
Der Film zeigt so im ersten Teil, wie die beiden auch noch Vorteile aus ihrer besonderen Beziehung schlagen, indem sie im eigenen Imbiss-Schuppen als Team auf geniale Weise zusammen arbeiten können. Kein Klagen, kein Frust - vorerst.
Die Probleme die später über sie hereinbrechen sind also nicht in erster Linie die Probleme der Behinderung, sondern ein ganz normaler Streit unter Geschwistern - auch aus dem Grund, dass sie ganz verschieden sind. Aber der Spruch "ich will Dich nicht mehr sehen" wird hier natürlich tragisch.
Der Film zeigt also die ganz normalen Typen, zwei Brüder die sich mögen, obwohl sie so verschieden sind, die sich zusammen raufen (müssen?), sich wieder vertragen usw.
Ein Film also, der nicht zu sehr unter die Gürtellinie zielt, auch nicht verarscht, sondern zwei Brüder zeigt, die ihre Behinderung gar nicht also solche empfinden, sondern lebenslustig und schlau damit umzugehen wissen.
Kein allzu großes Moralkino - aber kurzweilige und sogar rührige Unterhaltung!