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    Irreversibel
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    travisbickle
    travisbickle

    3 Follower 23 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    In einigen Punkten muss ich sowohl den Gastkritikern in diesem Forum als auch dem Filmstarts- Rezensenten widersprechen. Nein, Gaspar Noes "Irreversibel" ist kein sinnloser Ausdruck von Gewalt. Der Film ist ein intensives und erschreckendes Drama über menschliches Fehlverhalten und eine dunkle Analyse eines geschundenen Chrarakters.



    Die Frage Darf man so etwas zeigen erübrigt sich schon, wenn man sich die Eröffnungsszene betrachet. Hier wird das Ziel des Films ausgelegt, ein folgenschweres Ereignis in den Mittelpunkt der Geschichte zu stellen. Fortan wird die Story rückwärts erzählt, was eine weise Entscheidung ist, weil die Vergewaltigungsszene ein ungutes Gefühl bis zum Schluss hinterlässt und sich dann- spätestens im fantastischen Schlussakkord- die ganze Wucht dieser Tragödie entblättert.



    Ich persönlich fand den Film ehrlich gesagt streckenweise SEHR schwer konsumierbar, bin aber der Meinung, dass ein solches Thema eine solche Herangehensweise verdient, weil er ansonsten schwerer zu begreifen wäre. Betrachtet man sich beispielsweise Pier Pasolinis "Die 120 Tage von Sodom", wird dieses Verhältnis sehr stark deutlich. Ein Beispiel dafür, dass ein Film nicht unbedingt unterhalten muss, um eine Aussage rüberzubringen.



    Die Darsteller sind natürlich hervorragend. Für mich ist Vincent Cassel DIE Entdeckung des Films. Dennoch bin ich der Meinung, dass Cassels Figur Marcus keinen schwer zu greifenden Charakter ohne Zugangsmöglichkeit hat. Im Gegenteil: Durch die emotionale Logik seines Verhaltens wirkt er sogar bis zum Schluss sehr menschlich und lässt Raum für Identifikation. "Jeder Mensch hat das Recht auf Rache", heißt es im Film. Aber macht eine Vergeltungstat ein Opfer nicht automatisch zu einem Täter? Marcus ist ein zwar kaputter, aber dennoch nicht unsympathischer Charakter, der genau dieser Frage nachgeht. Ein Gewissen scheint er jedenfalls noch zu haben, oder wieso hält er kurz inne, als er das Angebot gemacht bekommt, dass der Zuhälter Le Tenja getötet wird?... Auch die übrigen Schauspieler agieren sehr gut. Sowohl Monica Belucci in einer sehr herausfordernden Rolle als auch der zurückhaltende Albert Dupontel wissen ihre Figuren glaubhaft darzustellen.



    "Irreversibel" ist eine Wucht von Film, die für Gesprächsstoff sorgt und noch lange beschäftigt. Für mich weniger ein Skandalfilm, sondern eher eine ergreifende Geschichte mit einigen harten Szenen, die aber eher dazu taugen, die Story begreiflicher zu machen.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    Es ist schwer, diesen Film aus nur einer Perspektive zu beurteilen. Gehe ich von meiner Gore-Hound-Seite aus, würde ich ihm 7 Sterne geben, da die Effekte durchaus gut sind, aber es nur diese zwei Szenen sind, und der Film zum Ende hin etwas absackt. Wenn ich aber bedenke, dass dieser Stoff eher für Dramen ist, müsste ich dem Film eigentlich nur einen, oder gar keinen Stern geben, da er uns so widerlich voyeuristisch, penetrant mit der Nase in die Gewalt hineinsteckt.



    Aber würde dieser ohne die Gewaltdarstellung funktionieren?

    Ja!

    Aber dann hätte sich der Film nicht so unwiederbringlich ins Gedächtnis eingebrannt. Gerade durch diese doch recht lang erscheinenden 10 Minuten Gore in diesem Film, ist man dazu verdammt über diesen Film mehr nachzudenken, als wenn es vorsichtig umgangen wäre. Und als wäre die Gewalt nicht genug, verwendet der Regisseur einige sehr interessante Stilmittel, die bei mir teilweise Kopfschmerzen ausgelöst haben. Die Kamera wird zum Ende hin ruhiger, vom wilden Rumgedrehe im "Rectum", bis hin zur ruhigen Liebesliaison Zuhause. Von dem unnachgiebigen Industrial-Metal am Anfang bis hin zur Klassik. Der Film zeigt uns auf banale Art und Weise,wie sehr man sich in der Zeit täuschen kann, wie sie im ersten Moment trügerisch lieblich ist und im nächsten Moment sezierend, betäubend. In beiden Fällen wohl endlos...

    Die Geschichte ist längst nicht auf dem szenischen Niveau von Memento, verfolgt aber auch einen komplett anderen Zweck. In Memento soll gezeigt werden, wie sich ein Mann mit Hirnschaden fühlt. In Irreversibel werden wir mit der knallharten Tatsache konfrontiert (die wahrlich nicht jedem gefällt), dass ALLES vergänglich ist und die Zeit kein "Erbarmen" kennt.



    Für mich ganz großes, aber schockierendes Kino, dass für die wenigsten geeignet ist.
    Maximilian Schoenauer
    Maximilian Schoenauer

    2 Follower 14 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    Gaspar Noes kontroverser Film knüpft inhaltlich wie thematisch an seine vorangegangene Regiearbeit "Menschenfeind" an. "Seul contre tous", so der Originaltitel, hatte ebenfalls das Thema der alles zerstörenden Zeit als Leitmotiv.

    Schon in den ersten Minuten von "Irreversibel" ist man geradezu geneigt, abzuschalten. Der spiegelverkehrt geschriebene und langsam aus dem Bild kippende Vorspann, die endlos kreisende, orientierungslose Kamera zu Beginn, die ekelerregenden Szenen im Schwulenclub "Rectum", die außer Kontrolle geratene Gewalt, als einem Gast dieses Schwulenclubs scheinbar ohne Grund das Gesicht mit einem Feuerlöscher buchstäblich zu Brei geschlagen wird. Erst allmählich stellt man fest, dass der Film im Stile von "Memento" rückwärts erzählt wird, bis hin zur quälend langen Vergewaltigungsszene in einer U-Bahnunterführung (9 Minuten!). Hinter dieser erschreckend explizit dargestellten Gewalt steckt eine relativ banale Rachestory, die eine solch extreme Gewaltdarstellung nicht rechtfertigt: Vincent Cassell sucht fieberhaft den Vergewaltiger seiner Freundin Monica Bellucci und rächt sich schließlich. Das war's im Grunde auch schon. Diese Geschichte hat es so oder so ähnlich schon tausendmal gegeben, sowohl im Film als leider auch in der Realität. Warum also diese simple Story zu solch einer ekstatischen Gewaltszenerie aufbauschen?

    Es drängt sich der Verdacht auf, Regisseur Noe wollte schlichtweg provozieren, ein tieferer Sinn ist in "Irreversibel" wohl nur mit viel Wohlwollen zu finden. Wenn es tatsächlich darum ginge, die These "Die Zeit zerstört alles" im Film zu untermauern, hätte man eine weitaus interessantere Personenkonstellation wählen können, ganz zu schweigen von einer vielschichtigeren Story und Protagonisten mit vielschichtigem Charakter, die im Laufe des Films auch wirklich eine Entwicklung durchmachen.

    Um eine realistische Darstellung von Gewalt kann es Gapar Noe auch nicht gegangen sein, dazu wirkt die gesamte Optik des Films zu stilisiert: Man betrachte nur mal den dunkelrot ausgeleuchteten U-Bahnschacht, in dem die Vergewaltigung stattfindet. Die Farbe Rot findet sich übrigens auch als Farbe des Schriftzuges "Rectum" des Schwulenclubs zu Beginn des Films wieder. Auch diese Verbidnung von Optik und Inhalt ist relativ banal.

    Trotz allem schafft Noe es, bei dem Zuschauer nicht nur ein Gefühl des Schams und des Ekels hervorzurufen, sondern auch ein Gefühl von ständiger Bedrohung, von Beunruhigung, denn eins hat "Irreversibel": Atmosphäre. Auf jeden Fall ist "Irreversibel" ein Stück kontroverses Kino, dessen Bilder sich ins Gedächtnis einbrennen und das man so schnell nicht vergisst. Vorrausgesetzt natürlich, man schaut es bis zum Schluß.
    Lamya
    Lamya

    1.276 Follower 801 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 25. September 2010
    Der Film ist auf seine Weise schon sehr besonders und erschreckend. Aber ein paar krasse Scenen machen noch lange keinen guten Film aus. Gegen Ende wird der Film nur noch langweilig und unnötig. Davor ist er positiv sehr skuril und hart. Im ganzen nur ein Mittelmäßiger Film, den man sich anschauen kann oder eben nicht...

    5/10
    Mareo
    Mareo

    6 Follower 27 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 4. Juli 2012
    Das Einzige, was mir an dem Film gefallen hat, waren die Schauspieler. Sie haben wirklich sehr autentisch gespielt und das Ganze ziemlich realistisch rübergebracht. Aber das wars dann auch schon. Mir gefällt die Rückwärtserzählgeschichte nicht. Bei der Kameraführung wurde mir schlecht. Richtig schäbige Bilder. Der Score war auch nicht vom feinsten (wenn auch beklemmend=positiv). Die beiden widerlichen Szenen wurden schon zu genüge diskutiert. Ich bin der Meinung so etwas muss wirklich nicht sein. Also mir hat der Film nicht so gut gefallen...
    Cursha
    Cursha

    7.000 Follower 1.053 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 9. September 2020
    Über Gaspar Noé kann man, zu Recht, diskutieren. Die Einen finden seine Filme absolut furchbar, die Anderen finden sie großartig. Bisher zähle ich mich, zumindest in den meisten Fällen, eher zu den Anderen. "Irreversibel" wird seinem Ruf absolut gerecht, ist aber zugleich ein hervorragender Film, den ich sowohl handwerklich, wie auch inhaltlich erste Klasse finde. Mit der gewohnten Härte, bekommen wir zwei sehr brutale Szenen zu sehen, die kaum auszuhalten sind. Sei es der Mord, gleich in der zweiten Szene, oder die nie enden wollende Vergewaltigung von Alex. Gerade letzte Szene wird heftig diskutiert, wenn gleich ich den Effekt, der nachhaltig bleibt, eben als so gelungen ansehe. Dadurch wird das Thema so präsent gemacht und es wird darüber gesprochen. Oft hilft das Rohe zeigen eben mehr, als in gemilderter Form wegzuschneiden. Hinzu kommt die umgedrehte Chronologie des Filmes, die dem ganzen erzählerisch noch einmal eine eigene Note gibt, sowie die tolle Musik, die im Laufe der Handlung von elektronisch, im Laufe des Filmes umschlägt in klassische Musik. Und während auch die Musik ruhiger und klassischer wird, so wird auch die Kamera immer ruhiger und klarer, die zu Beginn mit hektischen Bewegungen, die auch mal die gesamte Szene auf den Kopf stellt, für schwindel sorgt. Und die Darsteller sind ebenfalls absolut großartig und spielen diese ernste Thema hervorragend. Kurz: Zu Recht polarisierend, aber auch genau so wichtig und großartig. Aber nichts für schwache Nerven.
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 20. Oktober 2018
    Wie man "Irreversibel" einstuft, hängt von hauptsächlich zwei Fragen ab: Erstens: ob man die rückwärtsgewandte Erzählweise für einen gekonnten dramaturgischen Kniff hält, der sich der sich den Rachegefühlen der Hauptfigur gekonnt annähert oder ob es eine etwas effekthascherische Spielerei ist, die die extreme Einfachheit der Story vertuschen toll. Zweitens: ob man drastischen Kampf- und Vergwaltigungsszenen als Möglichkeit wertschätzt, den abstoßenden Charakter dieser Gewalt zu verdeutlichen, oder ob man dies für ein billiges Exploitation-Film-Gehabe hält, dass die Schauwerte von Gewalt gezielt ausnutzt, anstatt etwas ausgefeilter die psychologische Wirkung dieser Gewalt aufzuzeigen. (weniger zu zeigen, mehr zu suggerieren).
    Endgültige, philosophische Antworten zu begründen, würde woh jeglichen Rahmen sprengen. Nachdem ich ''Irreversibel'' nun mehrmals gesehen habe, habe ich aber das Gefühl, dass Gaspar Noe es sich, trotz guter Ansatzpunkte, etwas einfach gemacht hat: ja, man versteht Vincent Cassels Charakter etwas besser, weil man zu Beginn nicht weiß, warum er handelt, wie er es tut und erst später in die Geschehnisse eingeweiht wird. Ja, die Vergewaltigungsszene ist schrecklich und abstoßend. Aber ich glaube, man muss nicht derart drastische filmische Mittel anwenden, um diese Effekte zu erzielen. Mit etwas mehr Arbeit, hätte Noé mit weniger Gewalt und weniger dramaturgischen Konventionsbrüchen einen besseren Film drehen können.
    rock_soul
    rock_soul

    17 Follower 125 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    puh, was kann man dazu sagen. man is danach doch recht geschafft. gerade am anfang denkt man "auf was für nem tripp bin ich hier" wohingegen das ende verdammt öde ist. dazu die wirklich üble vergewaltigungsszene. also das hatte mehr mit durchhalten als mit interessiertem gucken zu tun. trotzdem gibts sicherlich gute ideen und umsetzungen und eine hübsche hauptdarstellerin die einiges zeigt
    Hawk-gc
    Hawk-gc

    6 Follower 23 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 11. Januar 2011
    kranker film.musste öfters wegsehen weil es so brutal zugange war. jetzt wundert es mich net ,dass der film sehr umstritten war.der film zeigt die dunkele seite des menschen.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    "Irreversibel" ist mit Sicherheit einer der verstörendsten und anstrengendsten Filme, die ich jemals gesehen habe. Die Story selbst wird dabei Rückwärts im Stile à la "Memento" erzählt und lässt den Zuschauer anfangs komplett im Unklaren was hier eigentlich passiert und vielmehr noch, warum es eigentlich geht. Dazu kommt in der ersten Hälfte des Films eine selten zuvor gesehene Hektik in Form von schnellen und abgehackten Handkameraschnitten, die eine äußerst beklemmende und extrem nervöse und düstere Stimmung herbeiführen. Regisseur Gaspar Noé zeigt in seinem Film Gewalt in seiner brutalsten Form, sowohl die Ermordung eines Mannes durch einen Feuerlöscher als auch die fast 10 Minuten andauernde Vergewaltigungsszene werden in einer beinahe unerträglichen Ausgiebigkeit dargestellt bei der die Kamera immer voll draufhält - Bilder, die dem Zuschauer auf den Magen schlagen dürften. Schauspielerisch ist der Film auf ordentlichem Niveau, jedoch stehen hier die Charaktere nicht wirklich im Vordergrund. Vielmehr legt Noé Wert auf seine Darstellung und den Stil seiner Geschichte.

    Fazit: "Irreversibel" ist ein absolut außergewöhnliches und zugleich beinahe abstoßendes Drama geworden, das weit ab vom Mainstream angesiedelt ist und somit nur Leuten empfohlen ist, die sich auf so eine Art von Film auch einlassen können. Die dargestellte Gewalt und Brutalität, sowie die Erzählweise werden wohl viele Zuschauer eher abschrecken als unterhalten! Ein Film der noch lange danach im Gedächtnis bleiben dürfte.
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