Also ich schreibe nun etwas zu der deutschen Version des Films, der 1963 (also 6 Jahre später) kam, da ich nur dieses Ergebnis hatte. ^^ (Ist übrigens auf YooTube anzuschauen
Die "12 Geschworenen"! Ein Film aus 1961. 51 Jahre ist der Film nun alt und doch ist er aktuell geblieben. Das war schon früher so, das ist er jetzt und wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in nächster Nähe nicht ändern. Man merkt schnell, dass der Film nicht nur sein Augenmerk auf die Story legt. Er ist viel mehr als das.
12 Geschworene, in der Pflicht der amerikanischen Justiz, die einen Menschen für schuldig oder nicht schuldig erklären wollen. Die Sachlage scheint klar. Genügend Beweise, die mehr als eindeutig erscheinen. Doch von den dutzend Anwesenden tut bei der internen Abstimmung einer dagegen stimmen. und hier soll es losgehen!
Hier beginnt ein Film, der heute noch gerne von Lehrern als Beispiel für den Sozialkundeunterricht verwendet wird. Der Streifen stellt das Gruppenverhalten da. Es gibt einen unbemerkten Gruppenführer in Form des Geschworenen Nummer 1. Der Opponent, der sich nicht nur gegen Geschworenen Nr. 1, sondern gegen die ganze Gruppe stellt,
da er "berechtigte Zweifel" hat
. Der Film zeigt Menschen, die sich vorher nicht kannten und aus den unterschiedlichsten Schichten kommen, verschiedenst geprägt, aber zusammen eine Lösung finden müssen.
Aber dieser Anschaungspunkt sozialer Gruppen macht den Film nicht alleine attraktiv. Er ist auch eine Kritik an die Gesellschaft. An die Lebensart, die in uns felsenfest verankert ist,dass sie niemand rausreißen kann, aber wenigstens darauf Aufmerksam macht. Der Film zeigt, wie Leute Fakten und die daraus resultierende Argumentation ignorieren,da sie von ihren Ansichten verblendet sind. Wie häufig wurde der Opponent, Geschworener 8 anfangs belächelt, dann angepöbelt und am Ende mit purem Hass angeschrien, da er versuchte äußerst sachlich zu argumentieren. Leute, von Vorurteilen, wie sich auch sein mögen, wollen sich am Leid des Gegners, den sie verachten
(der Angeklagte ist hiermit gemeint)
, ergötzen. Jeder Geschworener ist vom Charakter her anders. Doch ein nicht zu kleiner Teil ist genau das eben Beschriebene. Dazu kann man Beispiel noch den Geschworenen zeigen,
der unbedingt von Arbeit und Pflicht weg will.Er denkt nur an sich und seine Interessen und ihm ist es egal, dass wegen ihm ein Angeklagter zum Tode verurteilt wird.
Hier wird der Egoismus des Menschen, der als Hass und Gleichgültigkeit dargestellt wird, perfekt an den Pranger gestellt.
Dieser Film hat es verdient, die höchste Anerkennung zu bekommen, sowie die höchste Bewertung in Sternen. Alles perfekt inszeniert, von der Botschaft, bis zu den Schauspielern. Es hält sich an Themen,die uns heute genauso angehen. Eine Gesellschaft, die nur an sich denkt und alles drum herum abdunkelt. Ein Juwel der Filmgeschichte.