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Anonymer User
2,0
Veröffentlicht am 17. März 2010
Eins vorweg: Das Buch ist nicht zu verfilmen, zumindest nicht einigermaßen kommerziell und unter vier Stunden. Im Gegensatz zum Filmstarts-Kritiker habe ich das Buch gelesen. Nachdem ich anschließend die DVD geschenkt bekommen habe, beschlich mich schon ein komisches Gefühl und der Film fristete ca. ein halbes Jahr sein Dasein im Regal. Nun habe ich ihn mir angeschaut und bin nicht enttäuscht worden. Das liegt daran, dass ich auch keine großen Erwartungen hatte. Romanverfilmungen schneiden meistens (viel) schlechter ab, als der Roman, aber "Die Entdeckung des Himmels" zu verfilmen ist ein schier aussichtloses Unterfangen. Das Buch ist wirklich so komplex und umfangreich, dass Jeroen Krabbe es nicht annähernd schaffen kann, der Geschichte gerecht zu werden. Dabei ist die Adaption noch nicht einmal zwingend das Problem, denn das Buch zu adaptieren ist, wie schon gesagt, nur allzu schwer. Sämtliche Darsteller (bis auf Stephen Fry als Onno Quist) sind meines Erachtens fehlbesetzt. Sie verleihen den Charaktern nicht annähernd die Tiefe, welche sie für die Geschichte bräuchten. Allein die Figur des Max Delius ist schon so differenziert, dass Greg Wise gegen Mühlen ankämpfen muss, um der Figur in zwei Stunden Charakter und Inhalt zu geben. Zudem schließe ich mich der vorhandenen Kritik an, dass der ganze Film ein einziges hektisches Zusammenreihen der Erzählstränge und Handlungen im Buch ist und der Zuschauer nur hinterhechelt, um das ganze einigermaßen zu verstehen. Aus diesem Grunde wird am Anfang auch verraten, worum es am Ende gehen soll (Moses Gesetzestafeln). Dies wird im Buch übrigens erst Richtung Ende aufgeklärt und macht die Geschichte extrem spannend. Alles in allem ein enttäuschender Film, der von mir noch vier Punkte kriegt, weil man zumindest etwas von dem grandiosen Buch erfährt.