Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Anonymer User
3,0
Veröffentlicht am 17. März 2024
Klassischer Western aus den 70er Jahren mit ungewöhnlichem Plot: ein Gerichtssaal ist als Ort und wegen der Dramaturgie wichtig. Er bildet quasi den Rahmen für Anfang und Ende. Ebenso ungewöhnlich ist die Ausgangssituation, in der die Titelfigur Joe Kidd (Clint Eastwood) mehrfach die Fronten wechseln muss, ehe er bei den Richtigen Leuten ist. Erst will ihn der Großgrundbesitzer Harlan (Robert Duvall, wie so oft der Bösewicht) kaufen. Harlan jagt den Anführer einer Bauernrevolte unter Luis Chama (John Saxon), wobei Leichen seinen Weg pflastern und Joe ihm draufkommt, was für ein böser Finger er ist. Wie Joe Chama überzeugt sich einem Gericht zu stellen, wird zwar nicht überzeugend dargelegt, aber die zwei vorausgehenden fast lautlosen Ruhephasen bringen die Spannung auf Betriebstemperatur. Da kommt fast ein leichtes ’12-Uhr-mittags-Gefühl‘ auf. Erst warten alle auf Chama und später unterbricht die Stille ein Scharfschützen-Duell mit Lamarr Simms (Don Stroud, der Mann mit dem gefährlichen Gesichtsausdruck). Eindrucksvoll wie Joe Kidd als Lokführer in den Saloon und in den Gerichtsaal mit dem Dampfross kommt, aber hier wird er zum Rächer der Enterbten. Bei Harlan gibt’s was zwischen die Augen, beim korrupten Sheriff reicht ein Hieb mit dem Gewehrkolben auf den Adamsapfel. Das schwache Geschlecht ist auch vertreten: für die Einheimischen steht Helen Sanchez (Stella Garcia). Mit ihr wird Joe Kidd den lieblichen Ort Sinola verlassen. Bei Blondie Elma (Lynne Marta) wäre er fast schwach geworden. Eine runde Sache mit einem Hauch Italo-Feeling.