Hip Hop Hood - Im Viertel ist die Hölle los: Kritiken

Ein Film, der in seiner Originalfassung wohl einen der wohl längsten Titel überhaupt trägt. "Don't be a menace to south central while drinkin' your juice in the hood". Für die Meisten mag das nach purem Nonsense klingen, Kenner der Neunzigerjahre-Ghettofilme werden jedoch sogleich erkennen, das diese Wort Spielerei zahlreiche bekannte Filmtitel des besagten Genres wie "Menace to society" & "Boyz in da hood" auf die Schippe nimmt. Und genau das ist auch Dreh- und Angelpunkt des gesamten Films. Mit ihrem zotigem, überdrehten und charakteristischen Humor persiflieren die Wayans-brothers (die später noch mit "Scary Movie" von sich reden machen sollten) die offensichtlichen Überzogenheiten und Klischees der Straßengangster-Filmwelle des vergangenen Jahrzehnts. Da werden Schwarze pünktlich zu ihrem achtzehnten Geburtstag erschossen (was angeblich der Statistik entspricht), das Wettrüsten der Straßengangs geht bis zum Sowjet-Atomsprengkopf und der entlassene Knastbruder kann selbst beim Kartenspielen nicht mehr von der Angewohnheit loskommen, mit Zigaretten zu zahlen. So rechnen die dunkelhäutigen Brüder mit sämtlichen Stereotypen ab und bedienen sich immer wieder bekannter Figuren und Szenen um diese dann gnadenlos und amüsant durch den Kakao zu ziehen.

Eins muss gesagt sein: Wer "Boyz in the Hood" oder ähnliche Filme nicht kennt, der wird natürlich an dieser Veräppelung folgerichtig wenig Spaß haben. Wer der besagten Genre-Klassiker hingegen schon ansichtig werden durfte, wird sich bestens unterhalten. Auch wenn der Film, welcher in Deutschland unter dem einfallslosen Namen "Hip Hop Hood" erschien, noch nicht mit den ganz großen Lachern a la "Scary movie" aufwarten konnte, so ließ er doch schon früh das Potential der Wayans erkennen und kann, gerade in der derzeit so ausgedörrten Landschaft guter Komödien und Parodien, auch heute noch überzeugen.

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