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    Die 25. Stunde
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    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 14. Mai 2024
    Regisseur Verneuil zeigt ganz unspektakulär aber durchaus eindrucksvoll, wie der einfache rumänischer Bauer Johann Moritz (Anthony Quinn) im 2. Weltkrieg in die Mühlen der NS-Diktatur gerät. Ohne eigenes Verschulden besteht er lediglich darauf, kein Jude zu sein –was auch stimmt. Er wird verhaftet, weil der Polizeichef des Dorfes Dobresco (Grégoire Aslan) ihn zum Pass-Juden stempelt, weil er auf seine Frau Susanna scharf ist. Sie (Virna Lisi) ist Mutter von zwei Buben und muss sich gezwungenermaßen von ihm scheiden lassen, um der Enteignung zu entgehen.
    Moritz wird von rassistischen Nazis zum Idealbild eines Herrenmenschen gemacht und als Medienstar der NS-Presse aufgebaut. Die SS-Uniform bringt ihm vorübergehen Vorteile. Nach den Russen und den Kommunisten landet Moritz in einem umgebauten KZ bei den Amerikanern. Hier trifft er den Schriftsteller Trajan (Serge Reggiani), der den titelgebenden Roman verfasst, aber in Depression versinkt.
    Finaler Höhepunkt ist ein dem Nürnberger Kriegsverbrecher Prozess nachempfundene Verhandlung, in der Moritz nicht verurteilt wird. Seine Frau, die sich nie emotional von ihm getrennt hatte, holt ihn ab mit einem kleinen, blonden Mitbringsel von der Massenvergewaltigung. Moritz akzeptiert alles, sogar die lästigen Pressefotos…
    Die Rechtlosigkeit und die Hilflosigkeit des Individuums in autoritären Systemen, in denen die Massenideologie das hervorstechendste Merkmal ist, wird hier subtil angeprangert. Der Pressefotograf fordert von Moritz und Susanna immer wieder ein Lächeln. Das gerät zu einer verzerrten, gequälten Fratze.
    Erich Fischer
    Erich Fischer

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    2,0
    Veröffentlicht am 18. Mai 2024
    Dieser Film erinnert mich in seiner plump-kitschigen Geschichtsdarstellung irgendwie an die Sandalenfilme und Wikingerfilme aus den 1950er&1960er-Jahren. Zudem wirken viele Rollen wie unfreiwillige (?) Karikaturen, etwa der hinterhältige Dorfpolizist, der herausgeputzte Vorzimmerbeamte, der sich als Innenminister ausgibt, der rassenwahnsinnige SS-Offizier, ja selbst der Schlehmil Johann Moritz in seiner übertriebenen Einfalt. Da kommt die Tragik der ohnehin an den Haaren herbeigezogenen Story eindeutig zu kurz und als Satire war das sicher nicht beabsichtigt, dafür fehlen durchgehender Witz und Bitterkeit. Ein ziemlicher Murks für einfache Gemüter.
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