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Anonymer User
1,5
Veröffentlicht am 8. Dezember 2022
Das Filmplakat verheißt eine tosende Insel und eine rasante Leidenschaft. Für Filmenthusiasten war damit um 1950 wohl nur das frisch aufkeimende Verhältnis zwischen Hauptdarstellerin Ingrid Bergman und Regisseur Roberto Rossellini gemeint. Und falls das Kind aus dieser Beziehung nach dem Zeugungsort benannt worden wäre, hieße Isabella heute Stromboli. Das Ehedrama am Fuße des Vulkans ist eine One-Woman-Show. Für heutige Verhältnisse kommt es ziemlich theatralisch daher, teilweise sogar recht holperig. Der Plot ist voller vorhersehbarer Klischees. Nach kurzfristiger Blitzhochzeit stellen Antonio (Mario Vitale) und Karin (Bergman) fest, dass sie nicht zu einander passen. Eine Fremde in der Fremde von den Dörflern abgelehnt, gezwungen in Angst (Vulkan) und Armut (Antonio ist Fischer) zu leben. Also will sie weg… Und es werden unterschiedliche Empfindungen des Paares deutlich gemacht: ihm gefällt das Massenschlachten der Thunfische, sie findet es zum Kotzen (kann aber auch an ihrer Schwangerschaft liegen?!). Ein weiteres, ähnliches Beispiel ist sein Frettchen, das Antonio mit einem kleinen Kaninchen füttert. Die Kulisse der schwarzen Felseninsel ist beeindruckend in diesem s/w Film und der Ausbruch des Strombolis auch. Aber sonst? Auch der Priester des Dorfes kann nicht helfen. Auf dem Fluchtweg über den Vulkan bricht sie zusammen. Ein letzter Hilferuf zu Gott! ‘Sei barmherzig!‘ Wir reiben uns ungläubig die Augen…FIN steht da! Diese Dokumentation gehört ins Archiv. Filmplakate müssen übertreiben. Aber so übertrieben in Text und Bild?! Bei allem Wohlwollen gegenüber 1950! Da kann heute nur noch der Tourismus auf der kleinen Insel von profitieren.