Die Herrschaft des Mannes über die Frau - klingt das übertrieben, oder gibt es diese immer noch? In ihrem neuen Film "Wunderschöner", der Fortsetzung von Karoline Herfurths "Wunderschön" zeigt, wie das im Alltag aussehen kann. Sie beschäftigt sich mit den Problemen, die es immer noch gibt.
Nadine (Anneke Kim Sarnau) stürzt in eine Krise. Sie findet raus, dass ihr Mann Philipp (Godehard Giese), ein aufstrebender Politiker, Spaß mit einer Prostituierten hatte - es gibt entsprechende Videos. Und nicht nur das. Offenbar war ihr Mann nicht zimperlich. Ndadine beschließt, sich um die junge Frau zu kümmern.
Tochter Lilly (Emilia Packard) glaubt dagegen, dass sich Frauen hübsch machen müssen, wenn sie was werden wollen. Nun aber muss sie sich mit einem Projekt beschäftigen, dass ihr ihre Lehrerin Vicky (Nora Tschirner) aufgetragen hat - es geht um die weibliche Sexualität.
Vicky wiederum ist wütend auf ihren Freund Franz (Maximilian Brückner). Der ist wandern - seit Monaten. Und Vicky hat keine Ahnung, wie es eigentlich um ihre Beziehung steht.
Das ehemalige Model Julie (Emilia Schüle) ist nun Aufnahmeleiterin bei einer Talkshow. Dort bekommt sie es mit einem übergriffigen Kollegen zu tun.
Auch zwischen Sonja (Karoline Herfurth) und Milan (Friedrich Mücke) kriselt es. Sie haben sich getrennt, bemühen sich aber weiter um die Kindererziehung. Scheinbar gibt es aber noch Liebe zwischen ihnen - aber dennoch große Beziehungshürden...
"Wunderschöner" ist keine dieser leichten Wohlfühl-Komödien. Zwar gibt es immer wieder wirklich humorvolle Stellen, für die zum Beispiel Nora Tschirner sorgt - aber in der Hauptsache spricht der Film diverse ernste Themen an.
Was sind die Folgen, wenn sich ein Mann eine Frau kauft und denkt, er könne alles mit ihr machen? Wieso können sich Jungs einfach so über Mädchen lustig machen, und können sie nicht fragen, wenn sie ein Mädchen küssen wollen? Worauf kommt es eigentlich in einer Beziehung an? Und warum müssen Männer aus Scham oder getränktem Ego andere Menschen - vorrangig Frauen - kleinhalten?
In den etwas mehr als zwei Stunden werden enorm viele Geschichten erzählt. Sie sind niederschmetternd, auch mal erschreckend, aber auch humorvoll, und sie verbreiten hier und da auch Hoffnung.
Es ist eine Mischung, die Karoline Herfurth ganz gut gelingt. Nur der Schluss - der ist leider zu sehr holzhammermäßig geraten, denn eigentlich haben wir die Botschaft des Filmes da längt schon kapiert.