Was lange währt, wird endlich gut...
Der Film erzählt die Lebens- und Liebesgeschichte von Harry und Sally, die zwölf Jahre brauchen, um ihre Gefühle füreinander zu erkennen. Nachdem sie eine Autofahrt über den Kontinent zusammen meistern, verlieren sich die beiden Streithähne aus den Augen, treffen sich fünf Jahre später auf einer Flugzeugreise wieder und werden schließlich noch einmal fünf Jahre danach Freunde. Doch natürlich bedarf es bis zum Happy End noch einiger Komplikationen.
Etwa eine Stunde lang wird man so bestens unterhalten, da die Dialoge feinsinnig und rundweg spritzig sind. Doch nach der ersten Nacht und dem damit einhergehenden ersten Sex zwischen Sally und Harry bricht der Film mit seiner amüsanten Grundstimmung, ernste Gedanken schleichen sich ein, und die Unterhaltungskurve sinkt rapide. Das ist sehr schade, denn gerade der nicht sehr männlich aussehende, aber vor Machismo nur so strotzende Harry hat in seinen Dialogen meiner Meinung nach die eine oder andere amüsant verpackte Wahrheit zu bieten. Klassisch auch der gestellte Orgasmus von Sally, nicht schmuddelig, aber mit brav zerwühltem Haar. Es ist halt so eine Sache mit Meg Ryan, die den Typ klinische Frau verkörpert, die brave Amerikanerin, in die ich mich persönlich nie verlieben könnte. :-)
Insgesamt ist "Harry und Sally" also ein typischer Unterhaltungsfilm aus der Sparte "Romantik, wie sie sein sollte". Das kann man negativ oder positiv auffassen. Spaß macht das Ganze auf jeden Fall.