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BrodiesFilmkritiken
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4,0
Veröffentlicht am 19. August 2017
Hardcore Pornographie in einem anspruchsvollen Film als Stilmittel? Jo, das geht. In diesem Falle hauts total hin. Man hat ein Paar dass eine reine Bettbeziehung führt (eigentlich wäre Fußboden noch passender) und sobald die dann loslegen (was oft vorkommt) hält die Kamera vollkommen ungehemmt drauf. Dies dient allerdings nicht zur Lustbefriedigung der Zuschauer, sondern macht durchaus Sinn – neben dem Gepoppe werden die beiden in ihrem Leben nach und nach vielschichtiger dargestellt und man erkennt dass es kaputte, traurige Menschen sind die von ihrer Einsamkeit zerfressen sind und sich vorgaukeln da irgendwie heraus zu kommen. Daß sie sich auf ganz merkwürdige Weise annähern wird dann nicht verklärend beschönt sondern bitter und schmerzlich realistisch gezeigt. So gesehen ist dies wirklich ein Film wie es ihn kaum sonst gibt und daher empfehle ich ihn jedem der Mal eine Liebesgeschichte abseits von Kitsch und Schmalz sehen möchte. Und der Mal sehen möchte wie detailliert und doch wie „sachlich“ Sex in einem Film aussehen kann.
Fazit: Bitteres Portrait von einsamen, zernarbten Seelen mit krass-detaillierten Sexszenen