Der Film beantwortet ungewollt eine Frage: was wäre bei „Evil Dead Rise“ das Szenario gewesen, wenn es nicht Teufelsgestalten gewesen wären, die die Anwohner eines Hochhauses terrorisieren, sondern eine Riesenspinne? Das hat sich bestimmt niemand gefragt, aber die Antwort gibt es hier. Eingepfercht in das Umfeld eines engen, dunklen Mehrfamilienhauses sehen wir hier ein klassisches Creature Feature, in dem eine merkwürdige Spinne rasend schnell anwächst und dann die Leute attackiert. Diese sind relativ austauschbar, dabei aber trotzdem nicht unsympathisch. Durch Trailer, Cover und Inhaltsangabe kennt man aber den wesentlichen Plotpunkt so daß der Film letztlich ein Abarbeiten von zu erwartenden Szenarien ist. Da cih selber große Spinnenangst hatte, befürchtete ich. Daß mich der Film fertig machen würde, dem war aber nicht so. Sehr oft scheint mit digitaler Hilfe getrickst worden zu sein, wodurch der Film nicht billig wirkt, aber die Spinne auch nicht so furchtbar echt. Und die Szenarien sind so absurde, daß sie im wahren Leben nicht vorkommen würden. Als kleiner Horrofilm mit Charme geht er durch, wobei er sich eher an Festivalbesucher richtet.
Fazit: Es kommt nicht viel mehr als der zeigefreudige Trailer hergegeben hat, aber fällt als solider, kurzweiliger und düsterer Monsterfilm zufrieden aus.