Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet ein Drama wie dieses hier enthält die für mich spannendste Sequenz, die ich je in einem Film gesehen habe – wenn Chris O’Donnell das Hotelzimmer betritt, in dem sich Pacino gerade erschießen will, entsteht aus der Szene ein 10-minütiger Psycho-Thriller, bei dem man den Atem anhält. Aber auch der restliche Streifen hats in sich. Chris O’Donnell bemüht sich, seine Rolle als grüner Junge hinzukriegen, aber er hat natürlich keine Chance gegen den überragenden Al Pacino, der völlig zu Recht den Oscar hierfür bekam. Dabei zieht er den Zuschauer mit in ein Wechselbad der Gefühle, er sorgt für beeindruckendes Staunen (wenn er mit der bildschönen Gabrielle Anwar einen flotten Tango aufs Parkett legt oder anhand des Duftes einer Frau ihr Aussehen bestimmen kann), kreischendes Gelächter (wenn er den armen Chris O’Donnell herumscheucht), tragische Momente (wenn er ein Familienfest sprengt oder eben in der erwähnten Beinahe- Selbstmordszene) und schlichtweg Begeisterung (vor allem mit der flammenden Rede, die er zum Ende hin hält). Man kann es lange umschreiben oder schlichtweg auf den Punkt bringen: ein genialer Film mit einem genialen Darsteller, der bestens unterhält und doch mächtig aufwühlt!Fazit: UUUUAAAAAA – die beste Rolle für Al Pacino in einer üppigen Tragikomödie voller Emotionen – grandios!