Sehr viel Potential wurde einfach liegen gelassen. Der Film wirkt einfach nur kurios. Angelinas Leistung fand ich unterirdisch.. Auch wenn es sich quasi nur um die letzten Wochen im Leben der Maria Callas dreht, so ist nichts von dem Gezeigten irgendwie überzeugend oder nachvollziehbar. Die Medikamentensucht zeigt sich lediglich durch ihre offensichtlichen Halluzinationen. Ansonsten ist ihre Krankheit überhaupt nicht erkennbar. Sie ist irgendwann einfach tot. Bis dahin spielt sie völlig emotionslos, redet weltfremd, größenwahnsinnig und einfach unsympathisch. Die Sucht kauft man ihr dabei nicht ab. Man bekommt eher den Eindruck, dass sie einfach ein unsympathischer Mensch mit Halluzinationen ist. Es wird keine andere Seite von ihr gezeigt. Man weiß nicht, wer sie wirklich war. Genauso ist Onassis eine Witzfigur, die sich selbst mehrfach als hässlich bezeichnet und das mit Geld kompensieren möchte. Ansonsten völlig gesichtsloser Charakter. Unwahrscheinlich, dass irgendwer diesen Menschen lieben oder respektieren könnte. Man macht sich auch keinerlei Mühe, den Grund für die Beziehung zu liefern oder dem Zuschauer nur die kleinste Chance zu geben, Sympathie auf zu bauen. Kuriose Menschen mit flachem Charakter machen kuriose Sachen und führen simple, oberflächliche Gespräche. Die Liebe zum Gesang kommt nicht rüber. Der Film wirkt wie ein Extrakt des Bildmaterials einer großen Doku, bei der die Tonspur des Sprechers fehlt, der Licht ins Dunkel bringen könnte. Die emotionalste Szene haben ihre Hunde nach ihrem Tod beigetragen. Ihre Bediensteten sind noch die sympathischen Menschen in dem Film, spielen aber auch nur auf TV-Serienniveau und stechen dabei nur durch den Kontrast zu den noch schlechteren Hauptdarstellern von Maria und Onassis hervor. Das war der schwächste Film, den ich jemals in einem Kino gesehen habe. Kein Mensch sollte nach seinem Tod mit solch einem Biopic gestraft werden. Ich kannte die Geschichte zuvor nicht und finde Street prinzipiell interessant. So bleibe ich mit dem Gefühl zurück, dass ich gerne wissen würde, wie diese Menschen wirklich waren. Das sie so waren, wie es hier dargestellt wurde, kann und will ich nicht glauben. Ich sehe hier nirgends eine Oscarrelevante Leistung oder gar eine Paraderolle. Gegen diese Darstellung von Maria ist selbst Malificent ein tief gezeichneter Charakter. Zum Glück sieht man am Ende noch echte Aufnahmen von Maria, wo man in wenigen Sekunden ohne Ton ein Bild einer echten, sympathischen Person vermittelt bekommt, was Angelina in über 2 Stunden nicht ansatzweise schafft. Und es wird einem dadurch noch bewusster, wie sehr Angelina hier versagt hat. Man könnte meinen, dass sie ihren Text nur abgelesen hat und sich nicht ein eigenes Bild von Maria gemacht hat.