Sehr lange dauerte es nicht, bis es zu einer Fortsetzung von "Predator" kam. Der Film war erfolgreich und damit war die wichtigste Bedingung für einen zweiten Teil erfüllt. Dabei ist eine Fortsetzung eigentlich ziemlich überflüssig. Dazu kommt, dass die Regie wechselte und Arnie nicht mehr mit von der Partie war. Trotzdem ist "Predator 2" eine gute Fortsetzung, welche ich weder besser noch schlechter als das Original finde.
Die Story hat mit dem ersten Teil so gut wie gar nichts mehr zu tun. Das Geschehen wechselt nun von Dschungel in die Großstadt. Bereits die Eröffnungsszene bietet viel Action. Mike Harrigan ersetzt die Figur von Arnold Schwarzenegger. Dieser wird von Danny Glover hervorragend verkörpert. Danny Glover ist auf jeden Fall ein besserer Darsteller als Arnie und dies kommt dem Charakter auch zu gute. Er wirkt menschlich und ist keine reine Kampfmaschine.
In der Großstadt herrscht ein brutaler Bandenkrieg, doch schnell wird klar, dass dort etwas seltsames vor sich geht, denn die Ausmaße der Brutalität ist selbst für Bandenkriege zu groß. Wo in "Predator" der Predator selbst erst nach ca. einem Drittel zum Einsatz kam, wird er hier gleich an Anfang gezeigt und ist stets präsent. Zwar sieht man ihn erstmal eine lange Zeit wieder nur in Unsichtbar, aber der Zuschauer weiß, dass er anwesend ist. Die Morde häufen sich und Harrigan macht es sich zur Aufgabe, die Sache zu klären. Nachdem sein Partner ermordet wurde, will er dieses Ding auf jeden Fall bekommen.
Harrigan erfährt, dass er es nicht mit einem menschlichen Gegner zu tun hat. Peter Keyes, souverän verkörpert von Gary Busey, jagt diesen Alien schon lange. Hier wird kurz Bezug auf den ersten Teil genommen. Er will ihn fangen. Natürlich haben seine Leute und er selbst aber nicht damit rechnen können, dass der Predator sehr schlau ist und so geht alles schief. Im sehr langen Finale bietet sich Harrigan mit dem Predator dann einen langen Kampf und am Ende gibt es sogar noch weitere Predators zu sehen.
"Predator 2" ist eigentlich genauso simpel gestrickt wie Teil 1, hat aber dennoch mehr Story zu bieten. Dass man das Geschehen in die Großstadt verlegt hat, ist eine gute Idee, weil so für Abwechslung zwischen den beiden Teilen gesorgt ist. Dass Arnold Schwarzenegger nicht dabei ist, fällt auch nicht negativ auf, da Danny Glover sehr gut spielt und sympathisch ist. Auch der Rest der Darsteller spielt gut. Die Charaktere sind weiterhin recht dünn, haben aber schon mehr Tiefe als im Vorgänger.
Die Inszenierung kann sich sehen lassen. Wieder sieht man aus der Sicht des Predators wie aus einer Thermokamera und auch sonst gibt es nicht viele Änderungen, bis darauf, dass der Predator diesmal ein bisschen sprechen kann. Die Atmosphäre ist recht düster und die Großstadt wird ebenfalls sehr düster dargestellt.
Der Unterhaltungsfaktor ist ziemlich weit oben anzusiedeln, denn "Predator 2" langweilt nicht. Das Finale ist zwar vielleicht ein wenig zu lang ausgefallen, ist aber auch spannend. Auch sonst gibt es über den Film verteilt genug Spannung und auch reichlich Action. Insgesamt hat man es hier mehr mit einem Horrorthriller zu tun als, wie im ersten Teil mit Kriegshorroraction. Im Splatterbereich hat sich nicht viel getan. "Predator 2" ist ebenfalls wieder recht brutal und hat seine blutigen Szenen, welche eine Freigabe ab 18 Jahren berechtigen. Die Effekte sind alle wieder gut gelungen und auch der Predator sieht wieder richtig geil aus. Der Score zu dem Ganzen ist nichts besonderes, passt aber gut.
Fazit: "Predator 2" ist keine Kopie des Vorgängers und funktioniert als eigenständiger Film. Es gibt etwas mehr Story, bessere Darsteller und ein sehr langes Finale. Wenn man die beiden Teile zusammen sieht, ist er eine perfekte Ergänzung, weil beide Teile völlig unterschiedliche Unterhaltung bieten und deshalb bewerte ich sie auch beide gleich. Mir hat's gefallen!