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beco
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3,5
Veröffentlicht am 27. Februar 2024
Gelungener, kleiner, österreichischer Film über einen scheiternden Musiker und Looser Rickerl, überzeugend dargestellt durch David Öllerer aka Vodoo Jürgens. Dabei geling es dem Film, durch seine authentischen Darsteller, eine sehr facettenreiche, tragikomische Geschichte zu entwickeln, in der auch die „Piefkes“, wie es sich in einem österreichischem Film gehört, ihr Fett abbekommen. Auf der musikalischen Seite erinnert der Film ein wenig an Heinz Strucks Roman „Fleisch ist mein Gemüse“, wird hier aber durch die Ebene der gescheiterten Beziehung von Rickerl erweitert, in deren Mittelpunkt der gemeinsame Sohn Dominik steht. Dass, das alles dann am Ende doch ein ziemlich versöhnliches Ende findet, sei Rickerl von ganzen Herzen gegönnt.
Musiker „Rickerl“ (Voodoo Jürgens) liebt seine Ex-Freundin Viki (Agnes Hausmann) immer noch, seinen Sohn Dominik (Ben Winkler) unbedingt, genauso wie die Liedermacherei, aber er kriegt nichts davon auf die Reihe.
„Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“ wurde im Münchner City-Kino als Preview unter Anwesenheit von Regisseur Adrian Goiginger („Märzengrund“, 2022), Voodoo Jürgens und Agnes Hausmann aufgeführt.
Wiener Schmäh und Kneipenmusikkultur, tragikomisch verpackt. Viel Story ist nicht geboten, dafür begeisterndes Beobachtungskino. Reichliche Parallelen zeigen die Lebensläufe von Erich „Rickerl“ Bohacek und Voodoo Jürgens, der bürgerlich David Öllerer heißt. Goiginger hat eine Hand für solche oder eben diesen Typen, dem er nach eigener Angabe die Namen der Rollen überlassen hat, weil die vorgesehenen nicht passten. Untertitel werden hinzugefügt, nicht nur gut für Norddeutsche, denn der Wiener an sich hat schon einen eigenen Wortschatz. So läuft dann die Geschichte übers Dasein, viel Alk, Zigaretten, wenig Lust für gescheite Arbeit, doch die Musik, die über den Menschen erzählt, geht ans Herz.
Der Salzburger Filmemacher hat den Humor mit ausgezeichnetem Timing nach eigenem Drehbuch in die sozial problematische Umgebung gesetzt. Wenn dann das Erzählte aus dem wirklichen Leben sprudelst, übersieht das Publikum gerne, dass ein Musikerdrama-Masterplot im Hintergrund lauert, aber dort auch sehr lange verbleibt und nie beherrschend in Erscheinung tritt. Zum Ende bleibt der Rickerl irgendwie der Rickerl, niemand könnte daran zweifeln.
Adrian Goiginger hat nach „Märzengrund“ den nächsten feinfühlenden Erfolg gelandet.