Der kleine Sero verlebt seine Kindheit an der türkisch-syrischen Grenze in einem Dorf irgendwo im Niemandsland. Gewalt und Willkür, Rasstsmus, politische Verfolgung und bittere Armut sind an der Tagesordnung. Zerrissen zwischen verschiedenen politischen und religiösen Interessen bahnen sich Mord und Totschlag, Unterdrückung und Korruption ihren gnadenlosen Weg. Dem Wahnsinn sind Tür und Tor geöffnet.
Regisseur Mano Kalil verarbeitet in seinem Film eigene Kindheitserlebnisse. Der Film berichtet aus der Sicht des sechsjährigen Sero. Durch die Augen eines Kindes über das Grauen zu berichten ist ein genialer Kunstgriff des Regisseurs. So schwebt über der schockierenden Erzählung stets eine gewisse Leichtigkeit , die dem Zuschauer hilft, das an sich ungenießbare Grauen zu verkosten. Trotzdem schnürt es einem irgendwann die Kehle zu und man kann sich ein paar Tränen der Trauer und des Mitgefühls nur schwer verkneifen.
Nachbarn ist ein schwer verdauliches stilles Meisterwerk, das lange nachwirkt und niemanden unberührt lassen wird.