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    Firebird
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    3,5
    Veröffentlicht am 8. Mai 2022
    Filmstart (17. Mai) ist der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie.

    Synopsis des Verleihs (leicht modifiziert):
    Estland in den 1970ern, auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs. Der junge Soldat Sergey dient auf einem Luftwaffenstützpunkt der UdSSR. Als Roman auf die Basis versetzt wird, verfällt Sergey dem Charme des schnittigen Kampfpiloten. Doch die aufkeimende Liebe zwischen den beiden Männern muss um jeden Preis geheim bleiben – Roman steht bereits auf der Überwachungsliste des KGB. Die Freundinnen in ihrem Umfeld mildern den Verdacht ab, und so beginnt allmählich eine quälende Scharade. Nach einer wahren Geschichte.

    Ich möchte diesen Film aus zwei Perspektiven beleuchten.
    > Filme über schwule Liebe gibt es zu Hauf, und dieser reiht sich auf hohem Niveau in das immer gleiche Narrativ ein: schwule Liebe darf bzw. durfte nicht sein und wird/wurde verdrängt und ausgeblendet. Betroffene mussten/müssen sich verstellen und ein Schein- bzw. Doppelleben führen. Die Rollen sind hier durch die Bank sehr gut besetzt und geführt, die gesamte Ästhetik gerät jedoch wie ein Reigen aus Hochglanzbildchen (denken wir an "Salz auf unserer Haut", Frankreich, Kanada, Deutschland 1992, R.: Andrew Birkin). Vorteil: so wird das Drama für ein breiteres Publikum konsumierbar.

    > Entscheidender ist wohl sicher die politische Dimension der Geschichte. Die Moskauer Filmpremiere zum Beispiel wurde von wüsten Protesten begleitet. In Russland herrschen bekanntermaßen immer noch Verhältnisse wie vor Jahrzehnten (was m.E. offensichtlich im direkten Zusammenhang mit Putins Wahnsinn steht). Ein solcher Film - wie so viele andere natürlich auch - wäre und ist also für uns ein hervorragendes Instrument, Homosexualität in Schulklassen zu thematisieren, um diesen vorgestrigen Tendenzen entgegen zu wirken.

    > Man muss auch nichtmal so weit in die Vergangenheit bzw. in die Ferne schauen, um die Allgegenwart dieser Missstände zu begreifen. Der Mumpitz, mit dem Alice Schwarzer derzeit gegen Trans-Menschen Angriff pfeift, wäre ein gutes Beispiel. Oder auch ein kleiner, netter Moment aus erster Hand:

    Meine Schwester sagte einmal völlig unerwartet und wie aus dem Nichts zu mir: "Ich find ja Scheiße, dass du schwul bist". Dieser Satz blieb einfach so stehen, und sie hat ihn nie zurückgenommen. Als sie diese verbale Ohrfeige von sich gab, waren wir beide längst erwachsen und sie eine studierte, emanzipierte Frau, die sich noch heute kaum etwas größer auf die Fahne schreibt als Political Correctness. Ich will damit veranschaulichen: schwul zu sein wird immer und überall einen Kampf bedeuten und die hohe Chance mit sich bringen, unverhofft und offen attackiert und in die Ecke gestellt zu werden, außer vielleicht in den Zentren der Großstädte, und auch da eher im ausgesuchten Kiez. Firebird ist damit alles andere als ein historisches Schmankerl, und der Besuch des Films bereits ein Statement.


    Hier sind die Spieltermine zum Filmstart:

    Aachen
    Apollo Kino & Bar
    am Dienstag, 17. Mai

    Amberg
    Cineplex
    am Dienstag, 17. Mai

    Berlin
    Zoopalast
    am Dienstag, 17. Mai um 20:00 Uhr mit Regisseur
    Peeter Rebane & Hauptdarsteller Tom Prior

    Darmstadt
    Rex Kinos
    am Dienstag, 17. Mai

    Dresden
    Zentralkino
    am Dienstag, 17. Mai

    Düsseldorf
    Bambi
    am Dienstag, 17. Mai

    Kassel
    Filmpalast
    am Dienstag, 17. Mai

    Mannheim
    Cineplex
    am Dienstag, 17. Mai

    Marburg
    Capitol
    am Dienstag, 17. Mai

    Münster/Westfalen
    Cinema
    am Mittwoch, 18. Mai

    Nürnberg
    Casablanca Filmkunsttheater
    am Dienstag, 17. Mai

    Schleswig
    Capitol Filmpalast
    am Dienstag, 17. Mai

    www.cinemoenti.blogspot.com
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