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    Der große Fake - Die Wirecard-Story
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    Tobias Langner
    Tobias Langner

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    4,0
    Veröffentlicht am 19. Juni 2024
    Da ich selber etwa 2000 € beim Wirecard-Skandal mit der Aktie verloren habe, ist es traurig und lustig zugleich sich diese teils als Spielfilm umgesetzte Dokumentation der Ereignisse rund um den dramatischen Niedergang des einst so fortschrittlich angepriesenen deutschen Unternehmens anzusehen. Dass für die Produktion im Jahr 2021 auch noch die ARD zuständig war, somit also auch noch Rundfunkgebühren dafür aufgewendet wurden, macht es für mich gleich noch ironischer.

    Allerdings finde ich, dass "Der große Fake – Die Wirecard-Story" eine eindrucksvolle und aufschlussreiche Darstellung dieses großen Finanzskandals der jüngeren Geschichte bietet. Der Film liefert tiefgehende Einblicke in die Mechanismen, die zu diesem beispiellosen Betrug führten.

    Von den bescheidenen Anfängen von Wirecard in den frühen 2000er Jahren beginnend zeichnet der Film den rasanten Aufstieg des Unternehmens nach, das sich schnell zu einem vermeintlichen Erfolgsgiganten im Bereich der digitalen Zahlungsdienstleistungen entwickelte.

    Der Film geht detailliert auf die Methoden ein, mit denen Wirecard seine Bilanzen manipulierte und Investoren, Aufsichtsbehörden und die Öffentlichkeit täuschte. Der Höhepunkt der Geschichte ist der dramatische Zusammenbruch des Unternehmens im Jahr 2020, der die Finanzwelt erschütterte.

    Die Rolle von Markus Braun spielt niemand geringeres als Christoph Maria Herbst, der seinen Job echt gut macht. Wenn auch anders gelagert, fand ich ihn auch als Stromberg immer überzeugend. Hier schafft er es gut den selbstverliebten und davon selbst überzeugt unantastbar zu seienden Chef des angeblichen Milliardenkonzerns darzustellen.

    Die Mischung aus Archivmaterial, Interviews mit Insidern und Experten und die nachgestellten Szenen machen diese Dokumentation, die für mich fast durchgehend wie ein Spielfilm wirkt, recht ansehnlich und runden die Zusammenfassung der Geschehnisse gut ab.

    Wer selber investiert war kann das vermutlich, je nach verlorenem Kapital, nur schwer ertragen anzusehen wie die Öffentlichkeit getäuscht wurde und wie alle Instanzen, angefangen bei den Kreditgebenden Banken, bis über die Wirtschaftsprüfung hin zur BaFin einfach nur versagt haben. Trotzdem sehr sehenswert und nachdenklich stimmend in Bezug auf Themen wie Unternehmensgründung, Wirtschaftsprüfung und -kontrolle.
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