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Zedda Zogenau
73 Kritiken
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3,5
Veröffentlicht am 30. Dezember 2023
Nach dem Fernsehfilm HANNE mit INTERNATIONAL EMMY AWARD nominee Iris BERBEN ist dieser von der ARD ausgestrahlte Film die zweite Zusammenarbeit von Regisseur Dominik GRAF mit der Drehbuchautorin Beate LANGMAACK.
Eine forensische Biologin (Anne RATTE-POLLE) untersucht Leichen in einem Wolfsburger Institut und führt seit ihrer Scheidung ein eher einsames Leben. Ihr betagter Vater (Jörg GUDZUHN) wird immer schwieriger, und auch die vielen Untersuchungen im Institut verlangen der Frau viel ab. Eines Tages entschließt sie sich, die Betreuung und Ausbildung eines Falken zu übernehmen, was zu ungeahnten Komplikationen führt...
Mit sonorer Stimme trägt GRAF am Anfang das berühmte Falken-Gedicht des mittelhochdeutschen Dichters DER VON KÜRENBERG vor. Ein Genuss! Und das Markieren eines Anspruchs, den es im deutschsprachigen Fernsehen kaum noch zu entdecken gibt. In wunderschönen Bildern aus Wolfsburg (mit dem noch aus der NS-Zeit stammenden VW-Werk) und vom Elm wird die berührende Geschichte einer Frau erzählt, die erst allmählich das gefrorene Eis in ihr selbst aufzubrechen vermag. Großartig, wie Anne RATTE-POLLE dem entflogenen Falken im Wohnzimmer hinterherhechtet! Oder wie berührend von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern aus den Niederlanden, die im VW-Werk schuften mussten, erzählt wird! Dieser Film ist wunderschön und lässt trotzdem nicht die tiefen Wunden der dunklen Vergangenheit aus. Sowas leistet nur ein Ausnahme-Regisseur wie Dominik GRAF. Was für ein Glück, dass wir ihn haben!