Mh, ja, das war mal wieder so eine Dokumentation. Schlecht oder uninteressant war es auf keinen Fall, aber so richtig umgehauen oder gar überzeugt hat es mich überhaupt nicht. Gut, vieles von dem, was gezeigt wurde, mag in den USA schon so sein, aber dieser penetrant erhobene Zeigefinger von Michael Moore („Böse, bööööse Waffen!“) machte den Film manchmal sehr platt und monokausal (Marilyn Manson hat es auf jeden Fall richtig verstanden). Es sind ja schließlich immer noch die Menschen, die den Abzug betätigen. Und ihre Gründe dafür sind nun mal nicht so einfach und linear, wie Herr Moore diese gerne hätte (Motto: „Verbietet den öffentlichen Waffenbesitz und alles wird gut!“). Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie er aus stundenlangem Interviewmaterial genau die Szenen herausgeschnitten hat, die ihm gerade in den Kram passten. Dennoch: Die Art der Dokumentation hat mir sehr gefallen. Selten war die bloße Darstellung von kalten Zahlen und Fakten so unterhaltsam. Fazit: Verpackung gut, Inhalt fragwürdig, denn erst nachträglich wurde ja bekannt, dass Moore vieles gestellt, verzerrt oder falsch dargestellt hat (z.B. der Waffenerwerb in der Bank).