Vom Verleih als erste Zusammenarbeit von John Travolta und Samuel L. Jackson seit „Pulp Fiction" gepriesen, erweist sich John McTiernans Militär-Thriller „Basic“ als große Mogelpackung. Zunächst haben die beiden Star-Schauspieler kaum eine gemeinsame Szene und zudem serviert Drehbuchautor James Vanderbilt so viele falsche Fährten, dass dem Publikum bald die Lust auf die Auflösung vergeht.
Panama, 1999. Verhörspezialist Tom Hardy (John Travolta) steht in Fort Clayton, einer amerikanischen Militärbasis, vor dem schwierigsten Fall seiner Karriere. Mit Julia Osborne (Connie Nielsen), Captain der Militärpolizei, soll der Ex-Ranger das Rätsel um den berüchtigten Schleifer Sergeant West (Samuel L. Jackson) lösen, der nach einem Übungseinsatz mit vier seiner Männer spurlos im Regenwald verschwunden ist. Als die Ermittler die beiden vielleicht einzigen Überlebenden des siebenköpfigen Trupps befragen, verschleiern widersprüchliche Aussagen die tragischen Ereignisse. Sind die vermissten Soldaten Opfer des vor kurzem über dem Dschungel wütenden Hurrikans oder eines tödlichen Streits untereinander geworden? Und welche Rolle spielen die beiden Zeugen, die, von einem Kameraden unter Beschuss genommen, flüchteten und dann von einem Rettungsteam aufgegriffen wurden? Auf der Suche nach der Wahrheit geraten anfangs auch die Temperamente der beiden Ermittler aneinander. Doch ungeachtet der Anspannung gelingt es Hardy und Osborne, das Netz aus Lügen und Täuschungen zu entwirren, mit dem skrupellose Kräfte im Hintergrund dunkle Geschäfte und auch Mord zu verbergen versuchen...
Action-Veteran John McTiernan („Stirb langsam 1 + 3", „Rollerball", „Die Thomas Crown Affäre") verlässt in „Basic“ ein wenig seine üblichen Pfade und wendet sich dem Thriller-Genre zu. Immerhin weiß er ein Staraufgebot hinter sich, da konnte eigentlich nicht allzu viel schief gehen. Vor allem John Travolta ist es auch zu verdanken, dass der Film stellenweise zu fesseln weiß. Seine Präsenz überragt die tapfere, aber teils überforderte Dänin Connie Nielsen („Gladiator", „Die Stunde des Jägers", „One Hour Photo"), sodass sich seine Dominanz als nicht unproblematisch darstellt. Nielsen gibt sich zwar alle Mühe, die toughe Militär-Ermittlerin herauszukehren, aber vollends kann sich mit ihrer Vorstellung - im Gegensatz zu Travolta - nicht überzeugen.
Die große Schwäche von „Basic“ liegt jedoch ganz woanders. Drehbuchautor James Vanderbilt („Der Fluch von Darkness Falls") will viel - zu viel. Er spielt mit verschiedenen Wahrheiten und offensichtlichen Lügen, dass er sich am Ende in seinem Fäden, die gesponnen hat, verheddert. Wie es sich für einen Thriller dieser Konstruktionsart gehört, will auch „Basic“ mit einer verblüffenden Schlusspointe, die noch einmal alles auf den Kopf stellt, aufwarten. Doch der Schuss geht nach hinten los und der Zuschauer fühlt sich im Stich gelassen. Da der Film inhaltlich fragwürdige Qualitäten an den Tag legt, versucht McTiernan sein Publikum mit einer straffen Inszenierung am Nachdenken (denn das wäre fatal) zu hindern. So kann „Basic“ durchaus einen soliden Spannungsbogen aufbauen, der aber am Ende ins sich zusammenfällt. Im direkten Vergleich zu ähnlich konstruierten Thrillern wie „Memento" und „Wild Things“ verliert „Basic“ in jeder Hinsicht, weil beide genannten Filme auch bei zweiter Betrachtung trotz aller Wendungen in sich logisch sind – was von „Basic“ nicht behauptet werden kann. Mehr als Durchschnitt kann John McTiernan dann im Endeffekt nicht bieten. Zu haarsträubend und nervend sind die Kapriolen, die seine Geschichte schlägt. Optisch gibt es nichts zu meckern. So ästhetisch wie der unaufhörlich niederprasselnde Regen ist auch die Fotografie von Kameramann Steve Mason („Rollerball", „Stricly Ballroom").