Als Lucha Libre (zu deutsch: Freistilkampf) wird die für Mexiko typische Form des professionellen Wrestlings bezeichnet. Der Sport entstand in den frühen 1930er Jahren als der mexikanische Ringer Salvador Lutteroth in Texas Erfahrungen mit dem amerikanischen Wrestling sammelte und mit in seine Heimat brachte. Dennoch entwickelten sich in Mexiko eigene Kampfstile und Eigenarten, die den Lucha Libre vom Wrestling in Amerika unterscheiden, wie bspw. die farbenfrohen Kostüme und die typischen Gesichtsmasken der Kämpfer. Im Film ist übrigens auch der Luchador "El Hijo del Santo" zu sehen, der Sohn des berühmtesten mexikanischen Ringers "El Santo".
Der Auftritt des erfolgreichen puertoricanischen Sängers Bad Bunny in "Cassandro" kommt nicht von ungefähr: Die Latin Rap-Sensation, dessen Album "Un Verano Sin Ti" auch in den USA Rekorde brach und spanischsprachige Musik international an Beliebtheit gewinnen ließ, ist ein riesiger Wrestling-Fan und trat bereits mehrmals bei Wrestling-Events des Promoters WWE auf - und das auch als Kämpfer im Ring! In Filmen war Bad Bunny auch schon zu sehen, so übernahm der Grammy-Preisträger schon kleinere Rollen in "Fast & Furius 9" (2021) und in der Actionkomödie "Bullet Train" (2022).
Den in "Cassandro" gezeigten gleichnamigen Wrestler gibt es wirkich! Saúl Armendáriz wurde als sogenannter "exótico" bekannt - also als Kämpfer im mexikanischen Lucha Libre, der feminine Kleidung und Schminke trägt. Auch wenn viele "exóticos" gar nicht schwul sind, ist Armendáriz offen homosexuell. Die schillernden Outfits, die mit den für die lateinamerikanische Kultur prägenden Macho-Bildern und traditionellen religiösen Vorstellungen brechen, gelten als Infragestellung klassischer Geschlechterrollen und sozialer Normen.