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    After Midnight
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    2,9
    17 Wertungen
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    Thomas Z.
    Thomas Z.

    112 Follower 518 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 26. November 2022
    Nach seiner Nebenrolle in "Spring - Love is a Monster" von 2015, hat nun der Kalifornier Jeremy Gardner sein ureigenes Liebesmonster auf die Welt losgelassen, und zwar in Reinkultur: Gardner führt neben Christian Stella Regie, hat das Drehbuch geschrieben, ist Chef-Cutter und übernimmt last but not least die Hauptrolle in "After Midnight".
    Das Ergebnis kann sich sehen lassen... ein Film der sich nicht an Sehgewohnheiten orientiert und herrlich kauzig Konventionen untergräbt.
    In Rückblenden wird der Beginn der Beziehung zwischen Hank (Gardner) und Abby (Brea Grant) gezeigt. Die Gegenwart hingegen sieht anders aus. Abby ist weg, Hank zwischen Melancholie und Verzweiflung zurückgelassen und darüber hinaus von einem nicht wirklich sichtbarem Monster bedroht, gegen das er sich zum Unmut des Dorf-Officers mit Waffengewalt zur Wehr zu setzen versucht. Die nächtlichen Geräusche und Kratzspuren an der Eingangstür des maroden Anwesens lassen keine Rückschlüsse zu, um was für ein Tier oder eine Kreatur es sich handeln könnte. Die Auflösung erfolgt erst im Finale spoiler: und stellt eine ungemein clevere Allegorie her. Manchmal muss man der Bestie eben Einlass gewähren, um sie zu besiegen.

    Mir hat "After Midnight" außerordentlich gut gefallen, die vielen negativen Rezensionen auch auf anderen Portalen verwundern mich nicht, weil der Film schamlos mit Erwartungshaltungen spielt und viele Zuschauer vor den Kopf stoßen dürfte.
    Ich fand ihn großartig!
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    719 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 9. September 2020
    DA IST WAS IM BUSCH
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Wie geht der Song von Jack Johnson nochmal? Sitting, Waiting, Wishing. Ummünzen lässt sich dieser Titel so ziemlich haargenau auf den phantastisch angehauchten Südstaatenstreifen des Autorenfilmers Jeremy Gardner, der After Midnight sowohl geschrieben, inszeniert und mit sich selbst in der Hauptrolle auch besetzt hat. Filmemacherherz, was willst du mehr! Was dabei herausgekommen ist? Etwas recht Kauziges und durchaus Mysteriöses. Dabei wäre das kleine Filmexperiment nicht mehr und nicht weniger die Beziehungsgeschichte einer Langzeitpartnerschaft, die kurz dafür stünde, in eine zumindest aus weiblicher Sicht lang ersehnte Vermählung überzugehen. Haus- und Barbesitzer Hank, freiheits- und naturliebend und ab und an auch Rotwild jagend, macht keinerlei Anstalten, die Zweisamkeit ins nächste Level zu heben. Ihm geht’s ja gut, er vermisst schließlich nichts. Freundin Abby allerdings schon – und verschwindet von einem auf den anderen Tag. Zumindest ein Post-it hat sie hinterlassen: Auf dass sie bald wiederkommen wird. Nur wann, ist unklar. Und seit Abby weg ist, passieren seltsame Dinge des Nächtens rund ums Haus, in dem Mann sich, weitab von dörflichen Umtrieben, ziemlich einsam vorkommt. Und gefährdet, denn da ist was im Busch, ein monströses Etwas. Und es will ins Haus, schabt an der Tür, jede Nacht. Hank, die Couch vor die Tür geschoben und bewaffnet mit einer Pumpgun, will dem Untier auf die Schliche kommen. Wie sich aber herausstellen wird, ist das monströse Etwas nichts, was in den Tierbüchern steht…

    Ein Horrorfilm ist After Midnight keiner, sondern vielmehr ein lakonisches Zusammentreffen zweier Ereignisse, die erstmal, so wie es scheint, überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Denn wie könnte ein Monster schon mit Abbys Abwesenheit in Verbindung stehen? Es beginnt ein nächtliches Mysterienspiel aus Neugier, Gänsehaut und kryptozoologischen Nachforschungen, die kaum Licht in die Sache bringen. Gardner spinnt seinen müßiggängerischen Filmtraum, in dem viel getrunken, an Türen gekratzt und schönen Zeiten nachgehangen wird, zwischen den Bartflechten der Sumpfzypressen bis zu den abblätternden Türzargen eines äußerlich verfallenen Hauses, den Horrorfilmer als Bühne dankbar annehmen würden. Doch interessanterweise will Gardner sein Publikum nicht zwingend gruseln. Er will die Parameter von Liebe und Zweisamkeit in eine raubtierhafte Sommernachts-Allegorie transportieren, indem sich Ist-Zustände, die im Argen liegen, manifestieren müssen, um wahrgenommen zu werden. Kreativ zwar, keine Frage, und garantiert nur etwas für Seher, die vorbehaltlos in einen Film gehen, denn sowohl Fans des phantastischen Kinos als auch Liebhaber diverser Beziehungskisten könnten an diesem Genre-Spagat durchaus so Manches vermissen. Ein bisschen hängt After Midnight daher im Nirgendwo, mag sich nicht fügen und auch nicht erklären, bleibt fast bis zuletzt in lethargischer Ruhe vor einem Sturm, der zu erwarten wäre, jede Minute des Films. Das Unterwandern der Erwartung ist fast schon fies, irgendwie aber auch eine Provokation in einem gewohnten Miteinander aus Film und Filmfan.
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