In einem kleinen Ort im Norden von Mazedonien wirft der Hohepriester traditionell jeden Januar am Dreikönigstag ein gesegnetes Kreuz in das örtliche Gewässer, während sich gleichzeitig Hunderte Männer auf den Weg machen, um es wiederzufinden. Derjenige, der das Kreuz findet, soll ein Leben lang Glück und Wohlstand erlangen. Die arbeitslose Petrunya (Zorica Nusheva) ist Anfang 30 und studierte Wissenschaftlerin für Geschichte, das braucht in Mazedonien eigentlich keiner. Sie springt ins Wasser und findet das Kreuz. In diesem konservativen Umfeld haben ihre Konkurrenten das Recht, wütend zu sein: Eine Frau hat es gewagt zu konkurrieren und zu erreichen, was die Männer zu erreichen versuchen. Das Ganze weitet sich im Ort zu einem waschechten Skandal aus. Aber Petrunya besteht darauf, dass sie die Gewinnerin ist, und weigert sich, das Kreuz zurückzugeben.
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Gott existiert, ihr Name ist Petrunya (DVD)
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Gott existiert, ihr Name ist Petrunya
Nieder mit dem Patriarchat!
Von Christoph Petersen
Die mazedonische Drehbuchautorin und Regisseurin Teona Strugar Mitevska („The Woman Who Brushed Off Her Tears“) geht in ihrem Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“ nicht gerade subtil vor. Trotzdem ist ihr satirisches Drama über eine trotzige Frau Anfang 30 und das über sie außer Rand und Band geratende Patriarchat nie platt, sondern in seiner reduzierten Konzentriertheit ungemein kraftvoll. Dabei braucht es erstaunlicherweise nicht mehr als einen buchstäblichen Sprung ins kalte Wasser, um Jahrhunderte alte religiöse und patriarchale Strukturen an ihre Grenzen zu bringen. Eine orthodoxe Tradition, an deren ursprüngliche Bedeutung sowieso niemand mehr glaubt; eine Horde barbrüstiger Männer, die Gott vor allem als Ausrede für ein Saufgelage im Pub ansieht; und eine Frau, die den Kerlen ihr Spielzeug wegnimmt – das sind die Zutaten, um in der in vielerlei Hins
Ein Mädels Film der anspruchsvollen Art. Petrunya (Zorica Nusheva) ist arbeitslos und nicht mehr die Jüngste. Sie hat ein Diplom als Historikerin, ist aber ohne Berufserfahrung und wohnt immer noch im Hotel Mama. Jedes Jahr am Dreikönigstag wirft der Pope (Suad Begovski) ein Kreuz in den eiskalten Fluss des nordmazedonischen Ortes und nur die jungen Burschen dürfen hinterherspringen. Wer es rausholt hat das ganze Jahr sehr viel Glück. Einmal ...
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FILMGENUSS
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3,5
Veröffentlicht am 13. Oktober 2020
MIT DER KIRCHE UMS KREUZ
von Michael Grünwald / filmgenuss.com
Die Kirche, so viel ist klar, ist eine von Männern dominierte Institution. Sei es bei den Katholiken oder der osteuropäischen Orthodoxie. So lange in diesen Religionen Egalität kein Thema ist, so lange lässt sich insbesondere in strenggläubigen Ländern, die diese Religionen leben, enorme Defizite feststellen, was die Rolle von Mann und Frau in der Gesellschaft angeht. In ...
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Filmdoktor
7 Follower
46 Kritiken
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4,0
Veröffentlicht am 2. November 2020
"Behalten Sie's, Sie brauchen es viel mehr als ich!" -
Diesen Satz sagt Petrunya irgendwann zum örtlichen Priester und gibt ihm das Kreuz zurück. Eben jenes Kreuz, dass sie am selben Tag noch während der Wasserweihe (als Symbol der Taufe Jesu) am Dreikönigstag/Epiphanias schneller als eine halbnackte Männermeute aus dem Fluss gefischt hat. Es war nicht die Absicht Petrunyas sich an diesem alljährlichem Ritual (eine Mischung aus sakraler ...
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Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 3. November 2019
Großartiger Film, der einen bemerkenswerten Umgang mit Ungerechtigkeit und Absurdität zeigt - Dinge, denen wir alle in unterschiedlichen Ausprägungen und Kontexten begegnen.