Ein namenloser Mann (Markku Peltola) kommt mit der Bahn in der finnischen Hauptstadt Helsinki an. Guter Dinge geht er durch die Stadt und wird aber völlig überraschend in einem Park ausgeraubt, wobei er von den Kriminellen niedergeschlagen wird und das Bewusstsein verliert. Er erwacht wieder in einem Krankenhaus, jedoch ist sein Gedächtnis komplett verschwunden. Er weiß nicht wer er ist, woher er kommt und was er hier macht. Ohne Papiere und Dokumente hat er keine andere Chance als in einer Containersiedlung ein komplett neuen Anfang in seinem Leben anzugehen. Obwohl er denkt, dass die öffentlichen Behörden ihn unterstützen werden, ist genau das Gegenteil der Fall. Wo sie können, versuchen die den Mann Schikanen in den Weg zu bauen. Nur durch die Hilfe weiterer sozial-benachteiligter Menschen schafft er es wieder ein frohes Leben zu führen. Dabei trifft er auch auf Irma (Kati Outinen), eine Mitarbeiterin der Heilsarmee. Mit neuer Lebenskraft schafft er es sogar, die Siedlung wieder auf Zack zu bringen...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,5
hervorragend
Der Mann ohne Vergangenheit
Von Carsten Baumgardt
Spekulationen und Gerüchte gab es um Finnlands eigenwilligen Kino-Export Aki Kaurismäki. Der Kult-Regisseur wolle sich aus dem Filmgeschäft zurückziehen, sich als Winzer niederlassen oder einfach nur aufhören. Die Realität sieht anders aus. Zum Glück. Denn mit der Tragikomödie „Der Mann ohne Vergangenheit“ präsentiert sich der kauzige Finne in Bestform. Das kleine Meisterwerk hat alles, was einen Kaurismäki-Film sehenswert macht: Melancholie, Dramatik und reichlich lakonischen Humor. Die Einführung in die Geschichte ist kurz, knapp, aber prägnant. Eigentlich wollte der namenlose Reisende (Markku Peltola) auf einer Parkbank nur eine Zigarette qualmen und sich von der anstrengenden Zugfahrt erholen. Plötzlich bekommt er von hinten einen Schlag mit der Baseballkeule ins Kreuz gedroschen. Drei Vandalen rauben ihn aus, prügeln weiter auf den Wehrlosen ein, bis er halbtot ist. Im Krankenhaus s
Nach dem Gedächtnisverlust wird die Suche nach seinem früheren Leben teils komisch, teils sonderbar geschildert. Zufälle wechseln sich ab mit überraschenden Wendungen. Skurrile Typen kreuzen seinen Weg. Und immer agieren die Figuren in stoischer, emotionsloser Unnatürlichkeit, steif wie Wesen von einem anderen Stern. Da gibt es kein Lächeln, keinen Freudenschrei. Man trifft sich, gibt sich die Hand, redet kurz mit einander und geht wieder ...
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