Obwohl die Geburt eines Kindes eigentlich Grund zur Freude ist, wissen Mathilda (Anais Demoustier) und Nicolas (Robinson Stevenin) nicht, wie sie die kleine Gloria über die Runden bekommen sollen. Beide stehen am Rande der völligen Erschöpfung. Genau in diese Zeit fällt auch die Gefängnis-Entlassung von Mathildas Vater Daniel (Gérard Meylan), der nun alles dafür gibt, wieder in Kontakt mit seinen Verwandten zu treten. Doch die Probleme werden damit nicht weniger...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Gloria Mundi - Rückkehr nach Marseille
Der Linksromantiker kämpft weiter
Von Christoph Petersen
Wie der britische Filmemacher Ken Loach kämpft auch der französische Regisseur und Drehbuchautor Robert Guédiguian mit seinen Filmen unnachgiebig für eine sozialere, gerechtere Welt. Aber wo Loach sich regelmäßig ein konkretes Problem herauspickt, zuletzt etwa das britische Sozialsystem in „Ich, Daniel Blake“ oder die prekäre Lage von selbstständigen Paketauslieferern in „Sorry We Missed You“, wirft Guédiguian speziell in seinem neuen Film „Gloria Mundi“ ein sehr viel weiteres Netz: Anhand der Mitglieder einer Familie der Arbeiterklasse in Marseilles erforscht er, wie sehr das Geld beziehungsweise die Abwesenheit davon wirklich alle Aspekte des Lebens (mit-)bestimmen kann. Das Finanzielle spielt quasi in jeder Szene in der einen oder anderen Form eine Rolle – und es ist allein Guédiguians erzählerischer Meisterschaft zu verdanken, dass „Gloria Mundi“ trotzdem nie didaktisch wirkt, sonder
Ein gelungenes Familiendrama, das trotz der ruhigen und subtilen Erzählweise spannend ist und auch einiges an Ironie und sogar schwarzem Humor hat. Die einzelnen Personen werden mit starkem Fokus auf ihre berufliche und finanzielle Existenz gezeigt, durchaus mit sozialkritischem Kontext. aber es passiert auch viel bezüglich der persönlichen Beziehungen. Empfehlenswert, dieser Film hätte mehr Vorstellungen verdient!
Petra Schönberger
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5,0
Veröffentlicht am 5. Januar 2022
„Gloria Mundi – Rückkehr nach Marseille“ ist ein ehrlicher Film über eine neokapitalistische Welt, in der bürgerliche Existenzen zerbrechlich wie Kartenhäuser sind. Und diejenigen, die noch für eine gesellschaftliche Solidarität eintreten möchten, haben fast keine Mittel mehr dazu.
Eine berührende Familiengeschichte um einen frisch gebackenen Großvater, der erst aus dem Gefängnis entlassen wurde.
Es geht immer ums Geld, um ...
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