Wir – der Sommer, als wir unsere Röcke hoben und die Welt gegen die Wand fuhr: Kritiken

Wenn dieser Film eines zeigt, dann die fortschreitende Verrohung unserer Gesellschaft, vor allem aber unserer Kinder, einer verlorenen Generation, für die ethische und moralische Werte keine Rolle mehr spielen. So sehen wir zu, wie dieser Trashfilm mit seinen provozierenden pornografischen Szenen auf die Menschheit losgelassen wird. Die jungen Darsteller spielen laienhaft, weil sie Laien sind, und das ist in Ordnung, aber einen neuen Marlon Brando, eine kommende Meryl Streep oder einen zweiten Adam Driver wird man hier vergeblich suchen. Die jungen Männer überzeugen immerhin etwas mehr als ihre weiblichen Kollegen, wobei die Rollen der Mädchen sicher deutlich schwerer zu spielen waren und ich mir nicht vorstellen möchte, welche Traumata die Dreharbeiten bei so jungen Menschen ohne Lebenserfahrung ausgelöst haben, die sie vermutlich erst in einigen Jahren oder Jahrzehnten ausleben können. Man kann nur hoffen, dass Psychologen am Set waren und dass diese jungen Menschen am Ende gut betreut wurden. Ein Film, den die Welt sicher nicht gebraucht hat, auch weil ihm (wie dem Buch) der dringend notwendige philosophische Ansatz und die Selbstreflexion fehlen. Am Ende hat dieser Film vielleicht nur eines erreicht, nämlich bei einigen Menschen pädophile Gedanken in Gang gesetzt zu haben.