Tolle Idee, schlechte Umsetzung in jeglichem Belang.
Ich bin kein großer Fan von Nicolas Cage (Enders), war aber um so mehr überrascht, wie platt er dieses Mal gespielt hat. Christian Slater, wie gewohnt in einer Außenseiterrolle, kann mich dieses Mal aber auch kein stück überzeugen.
Die Ansätze sind die richtigen, so wird nach Moral, Schuld und Verantwortung gefragt. Auch baut der Film systematisch die Charaktere aus, Noah Emmerich (Chick) bleibt flach, durchlebt aber eine moralisch schöne Entwicklung.
Generell hätte aus dem Film ein Meisterwerk werden können. Woo versteht es einfach schnelle Action zu vermitteln. Mit bildgewaltigen Szenen versteht er es ganze Insel-Bergzüge von der Karte zu fegen, Distanzgefechte wenden sich binnen Sekunden zum Handgemenge, schweres Gerät ballert aus allen Rohren – ein richtiger (Anti)Kriegsfilm eben.
Umso mehr tut es einfach weh, wenn Marines auf ihre Knarre und ihren Auftrag reduziert werden, der Film sich aber selbst den Anstrich einer kritischen Auseinandersetzung gibt.
Ob beabsichtigt oder nicht, Adam Beach (Yahzee) und Roger Willie (Whitehorse) bleiben die einzigen schauspielerischen Lichtblicke. Wobei ich denke, das liegt ehr an ihrem Exotenstatus.
Alle, ich wiederhole ALLE Schauspieler habe ich schon mit besseren Leistungen gesehen und so bleibt der Film weit hinter meinen Erwartungen zurück, zumal ein John Woo wesentlich besseres kann.
Für mich stellt der Film den verzweifelten Versuch dar, eine Bühne für Action geladene Szenen zu schaffen. Der moralische Anspruch wirkt wie reineditiert, weil halt ein Saving Private Ryan das halt auch gemacht hat und gut beim Publikum ankam.