Mit dem Abspann kann sich unschön die Frage stellen, für wen „Sound of Freedom“ am ehesten gemacht sein könnte und was wer damit bezwecken möchte. Bis dahin ist das eine überraschungsarm ablaufende Geschichte, deren Ausgang man bereits mehr als 100 Minuten vorher mit dem eigenen inneren Auge sehen kann. Nicht gut wäre dann, wenn es im Film so kommt, weil das wie genau müsste es dann in sich haben, wenn alles inhaltlich viel bringen soll. In dem Zusammenhang ist die Hauptfigur, ein uninteressanter Gesetzeshüter ohne Ecke und Kante, eindeutig kein Plus.
Ein komisches Publikum saß im Kino, noch dazu mehr Leute als so ein Film üblicherweise anzieht - keine Fortsetzung, keine Comic-Action, kein Superstar, kein Till Schweiger. Warum könnte mit dem Abspann klar sein, mit dem der Film wichtig geredet werden soll, oder wurde in einer Talkshow darüber geredet?
Wenn der Hauptdarsteller meint, der Film könnte etwas wesentlich verändern, dann wird er wohl auf Kinder ab 12 und Hohlköpfe im eigenen Land zuerst abzielen - obwohl die Seuche eine weltweite ist. Das wird ihm jedenfalls kaum gefallen: Wenn Kinderpornographie, Missbrauch und Straftaten in dem Zusammenhang in großem Stil aus der Welt geschafft werden sollen, dann muss dafür das Internet dauerhaft abgeschaltet werden.
Sound of Freedom wird natürlich kaum jemand jederzeit kalt lassen, kann jedoch auch kaum der Rede wert sein, FALLS im Jahr 2023 jemand im Publikum vorher schon klar sein sollte, dass es Kinderpornographie und Kunden dafür gibt sowie Sextourismus. Niemand dürfte überraschen, dass mit dem www die Nachfrage explodiert ist und die Bekämpfung Geld und Personal verschlingt. Pädophile und Kindesentführungen deswegen gibt es bereits länger als das öffentliche internet, und es kann nicht schaden, wenn ein paar Leute mehr durch keinen besonderen Film von der Existenz der Sache überhaupt erst erfahren, es sei denn, jemand wird für sich bewusst, was man alles im www sehen kann und im Leben machen kann, solange man nicht erwischt wird.
3/5 - zu viel nur von der Stange, mit Abspann sank der Unterhaltungswert auf höchstens noch 2.5/5 insgesamt. Der Abspann kommt einem Must-See schon nahe, nicht aus gutem Grund aber inklusive Countdown! Unklar, wie das außerhalb vom Kino gehandhabt wird, weil mindestens der eingeblendete Code dann gar keinen Sinn mehr macht. Allerdings lässt sich via www ein Film mit einer vergleichbaren Aktion noch einfacher in alle hinterwäldlerischen Gegenden verbreiten, weil niemand mehr irgendwo ins Kino muss, um den unter ferner liefen oder besser zu sehen.