Ob es die Flucht vor den Nazis ist oder der Judenhass: Es wird konsequent aus der Sicht eines kleinen Mädchens erzählt, wie in der autobiografischen Vorlage von Judith Kerr (1923-2019).
Zu meiner Schulzeit habe ich öfters vom Buch gehört,es aber nie in die Finger bekommen. Ebenso wenig wußte ich daß dies der auftrakt eier Trilogie ist und daß die wahre Hauptfigur erst 2019 verstorben ist. Hier hat sich das Team welches „Der Junge muß an die frische Luft“ umgesetzt hat dran gegeben die Buchvorlage auf die Leinwand zu wuchten und zeigt ähnliche Qualitäten wie die Hape Kerkeling Biographie. Für mich war es das absurde Ding daß man hier eine Form des Kriegsgrauens sieht ohne jemals den Krieg zu sehen. Man sieht eine sehr mögenswerte Famile die aufgrund des Erstarkens der Nazis aus Deutschland fliehen muß – den Druck unter dem diese Leute stehen sieht man zwar, aber man kann ihn nicht so exakt spüren Statt dessen hakt man diverse Schauplätze ab an denen die Familie ankommt, sich einlebt und dann doch weiter ziehen muß. Aber bei all dem liegt eine kindliche Naivität über dem Ganzen, eben weil es aus der sicht des Kindes geschildert wird – damit wird der Film, trotz des furchtbaren Backgrounds, irgendwie optimistisch und in manchen Momenten gar fröhlich. Auf jeden Fall ist das die Materie die sich eignet um dies in Schulen an die Kinder heranzutragen.
Fazit: Kriegsdrama aus der Sicht eines kleien Mädchens.
Ein sehr schöner, trauriger und doch humorvoller, und zugleich nachdenklicher Film. Das Ende ist etwas apprupt, man hat am Ende das Gefühl, dass gleich noch ein Nachtrag kommt - aber es bleibt eine Leere. Schade, dass es für die französischen Passagen keine Untertitel gibt. Ohne französisch-Kenntnisse entgeht einem der Inhalt einiger Szenen.
"Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" von Caroline Link geht ans Herz. Ich habe das Buch zuletzt als Kind gelesen und fand es im Film aber hervorragend und stimmig umgesetzt. Dazu noch das wunderbare Spiel der kleinen Riva Krymalowski sowie insbesondere von Oliver Masucci und Carla Juri als ihre Eltern, Justus von Dohnányi als Onkel Julius und Ursula Werner als Heimpi - das lässt die Geschichte lebendig werden.
Das Heimweh, die Heimatlosigkeit und die Schwierigkeiten der Familie, sich an immer neuen Orten auf ihrer Flucht einzuleben und in ständiger Sorge um die Daheimgebliebenen zu leben, wird ebenso deutlich, wie die kleinen Glücksmomente: neue Freundschaften, Schokoladenkuchen, Erfolge in der Schule und im Beruf ... Die Geschichte wird aus Sicht der kleinen Anna erzählt, die mit einem unerschütterlichen Optimismus und einer unbändigen Neugier ausgestattet ist. Trotzdem werden die Hintergründe der Handlung nicht verharmlost.
Fazit: Toller Film mit großartigen Schauspielern. Lohnt sich!
Nach der Erwartungshaltung und den Vorschusslorbeeren bin ich eher enttäuscht. Die Meisten beklemmenden Ereignisse der Geschichte leiten sich aus den kindgerechten Gesprächen innerhalb der Familien ab und werden eher angedeuten als aufgearbeitet. Gute Darsteller und eine einfühlsam erzählte Geschichte machen den Film gerade noch sehenswert.
Mich hat der Film einigermaßen enttäuscht, zu viel Schweizer Bergidyll, zu wenig deutlich wird die Problematik der Flucht ins Exil. Aber das Erlebte wird aus der Sicht von Julia (Judith) Kerr erzählt und für ein Kind in diesem Alter war das Erlebte wohl eher Abenteuer als bedrückendes Exildasein, vielleicht hatte ich eine falsche Erwartungshaltung.