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    Metaluna IV antwortet nicht
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    4,0
    Veröffentlicht am 14. September 2020
    UNENDLICHE WEITEN AUS ALTEN ZEITEN
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Auf dem Sender Syfy hat man immer wieder mal die Chance, für Stunden in die fernsehnostalgischen Gefilde der alten Enterprise-Crew abzutauchen. Wenn William Shatner und Co zwischen Pappmaschee-Felsen herumstrolchen und Gummimonster aus dem Hinterhalt angreifen, hat das einen Guilty-Pleasure-Wert, der fast schon mit Solid Gold aufzuwiegen ist. Raumschiff Enterprise startete 1966, das ist ewig her. Doch Moment – das ist immerhin schon 11 Jahre nach einem gewissen Science-Fiction-Klassiker, der damals schon, 1955 also, tief in die Trickkiste gegriffen hat, um zu veranschaulichen, wie es denn aussehen könnte, zu fremden Planeten zu reisen. Und wie es, lange vor Men in Black, aussehen könnte, wenn This Island Earth (so der Originaltitel dieses Films) bereits längst von Außerirdischen unterwandert worden wäre.

    65 Jahre auf dem Buckel, und das womöglich an unsichtbaren Nylonseilen hängende, recht holprig ins Bild schwebende UFO hat bereits schon einiges an Patina angesetzt. Metaluna IV antwortet nicht nimmt Motive aus Perry Rhodan und Star Trek vorweg: Der Pilot und Wissenschaftler Dr. Meacham bekommt eines Tages eine seltsame Lieferung in sein Labor gesandt: es ist dies ein sogenannter Interozitor (was für ein Ding!), mit dem der toughe Kerl Kontakt mit einem sehr obskuren Zeitgenossen namens Exeter aufnehmen kann. Der wiederum wirbt den Atomphysiker für ein ebenso obskures Projekt an. Und weil Dr. Meacham von Natur aus neugierig ist, wagt er sich ins Ungewisse – um später festzustellen, dass die Erde nicht der einzige Planet im Universum ist, der intelligentes Leben beherbergt. Er selbst und eine Fachkollegin, die genötigt werden, nach Metaluna IV zu reisen, werden Zeugen eines Sternenkrieges zweier Völker.

    Klingt umsetzungstechnisch sehr anspruchsvoll? Ist es auch: Joseph Newman, unter der Mithilfe von Monster-Movie-As Jack Arnold, lässt radikalen Retro-Charme spielen, dem sich garantiert kein eingefleischter Science-Fiction-Fan, der bereits von Anfang an mit dabei sein will, entziehen kann. So simpel auch all die Szenen im Weltraum, all die Pyrotechnik und das legendäre Monster auch getrickst sein mögen – gerade diese analoge Einfachheit, dieser offensichtliche Versuch einer Illusion des Phantastischen, erklärt dieses Werk zu einer unfreiwillig komischen, aber schätzenswert komischen Antithese zum Bildperfektionismus der Gegenwart. Was für eine wohlige Entreizung. Dabei hat der Plot dazu immer noch oberste Priorität. Und das Setting? Futurismus pur. Zwischen kruden Atomium-Modellen als Schaltzentrale der Aliens, kuriosen Druckausgleichsapparaturen und wunderbar gemalten Matte Paintings, die all die Perry Rhodan-Coverzeichner nicht besser hinbekommen hätten, tummeln sich weißhaarige Ur-Klingonen mit hoher Stirn. Das Beste aber kommt noch: Mit dem insektoiden Bodysuit-Mutanten samt Hydrozephalus-Hirn haben die Macher eine Kultfigur geschaffen, die Tim Burton sehr viel später für seine Marsmonster aus Mars Attacks inspirieren wird.
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