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Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 23. Juni 2022
Ein Film der auf so vielen Ebenen bewegt und begeistert. Die Musik und Lebensgeschichte von Aretha Franklin und die filmische Umsetzung sind unglaublich gut gelungen. Die Kulissen, Kostüme, Frisuren alles ist nahezu perfekt in Szene gesetzt. Über allem steht aber die beeindruckende schauspielerische Leistung von Jennifer Hudson, die hier nicht nur perfekt spielt, sondern auch noch selbst singt. Für mich einer der gelungensten und dramatischsten Biopics überhaupt.
Wenn ich hier nur die Schauspieler/innen bewerten sollte, wäre das mindestens eine 4,5 - was Jennifer Hudson und auch Skye Dakota Turner hier bringen, ist m.E. oscarreif und trägt- neben den ebenfalls hervorragenden Nebendarsteller/inne/n diesen Film fast alleine - und das auch über zwei Stunden lang. Die Dramaturgie ist aber bestenfalls wechselhaft - es gibt starke Momente, etwa die Auseinandersetzung Arethas mit ihrem Vater oder die eigentümliche Lovestory mit ihrem zwiespältigen Ehemann Ted White, aber vor lauter Focus auf Aretha (fast durchgehend hier "Ree" genannt) wird der Spannungsbogen doch oft unterbrochen und viele wesentliche Dinge wie Arethas politische Position trotz der Länge nur angerissen. Aber da es sich eben um ein Sängerinnenporträt handelt, passt das.
Dieses Vertrauen, dass ihr Franklin bereits zu Lebzeiten entgegenbrachte, hat Hudson mehr als verdient. Sie zeigt in dem Film, dass sie die Rolle perfekt verkörpert. Nicht nur die Musik ist ein Traum, sondern auch die politischen Hintergründe sind sehr interessant und informativ dargestellt. Eine sehr beeindruckende Verfilmung über das Leben von Aretha Franklin, der die Musik quasi schon in die Wiege gelegt wurde. Alles in allem eine gelungene Verfilmung mit allen Höhen und Tiefen ihrer Karriere und einem hervorragenden Live-Auftritt mit zahlreichen Originalaufnahmen aus Aretha Franklins Leben. Der Film zeigt wieder einmal auf berührende Weise was passiert, wenn man sein Leben oder auch die Karriere mit Alkohol besiegen möchte. Hervorragende Kameraführungen und einzigartige Konzertaufnahmen sorgen für ein echtes Konzertfeeling im Kino. Ein Film, der sich garantiert lohnt, dass man ihn im Kino anschaut. Selbst der Abspann, der einen Live-Auftritt und zahlreiche Originalaufnahmen aus Aretha Franklins Leben zeigt, lädt noch zum Sitzenbleiben ein.
Hey, what you want – Baby, I got – What you need – Do you know I got it? Heute ziert dieser musikalische Auszug unter anderem das Küchenschlacht-Intro und jeder weiß sofort, dass dieser Song doch irgendwie bekannt ist. Doch gerade junge Menschen wissen oft nicht gleich zuzuordnen, woher sie den Sound kennen. Dieser stammt natürlich von der einzigartigen und großen Aretha Franklin, die leider 2018 in Folge eines Krebsleidens verstarb. Bis zu diesem Datum jedoch prägte sie die Musikwelt wie keine zweite Musikerin und wurde zurecht auch als Queen of Soul bezeichnet. Mit RESPECT bekommen wir nun einen Film, der biographisch angehaucht uns eine Hommage der besten Art bietet. Hauptdarstellerin Jennifer Hudson fungiert als Interpretin und repräsentiert das Vermächtnis von Mrs. Franklin glamourös. Jeder Song gleicht einer Gefühlsexplosion. Zudem bekommen wir spannende Einblicke in die familiäre Geschichte. Die Hintergrundthemen und Krisen sind oftmals ziemlich aufgehübscht und fungieren daher eher als Initialzünder für die weitere Entwicklung als dass sie etwas näher thematisiert würden. Dadurch wirkt der gesamte Film etwas clean und makellos. Da Regisseurin Liesl Tommy jedoch genau dies zu bezwecken schien und sich voll und ganz auf die Lobpreisung der Sängerin konzentriert, ist RESPECT ein wirklich wunderbarer, herzlicher und leidenschaftlicher Film, der ziemlich sicher allen Fans der Musik ein besonderes Erlebnis bescheren wird.
Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/respect