Geschichte aus dem Norden der Kriegsjahre und handelt im Kern von zwei Freunden, deren Leben in verschiedene Richtungen gehen. Der eine wird als Polizist auf die Linie des Nationalsozialmus gebracht; die Malereien des Anderen werden als Entartetet Kunst verboten. Der Erste soll dann über die Werke des anderen konfiszieren und das Arbeitsverbot durchsetzen. Über diese Spannungen verlieren sich Freunde, Bande und Loyalitäten. Ein langsamer Film mit beeindruckenden Bilder. Ich fand es besonders beeindruckend gespielt von Tobias Moretti.
Ein absolutes Meisterwerk, ein Film wie ein Bilderrausch, einzigartige Kameraführung, umwerfende Aufnahmen, man hält den Atem an bis zum Schluss, ein überwältigendes Kunstwerk, jede Sekunde sehenswert, großartige Schauspieler, einfach umwerfend und sehr beeindruckend, ein Film, der nachhallt.
"Deutschstunde" von Christian Schwochow geht einem an die Nieren. Wie der kleine Siggi Jepsen unter dem strengen, pflichtfanatischen Vater leidet, seine Freundschaft mit dem Patenonkel und Maler Nansen, wie er selbst seine Liebe zur Malerei entdeckt ... das mitanzusehen, ist so überzeugend und beklemmend, dass es kaum auszuhalten ist. Diese Atmosphäre der ständigen Angst und Unterdrückung wird noch verstärkt durch die raue, kühle und trotzdem schöne Landschaft Nordfrieslands und ihrer wild-düsteren Stimmung. Die Schauspieler sind großartig, vor allem Levi Eisenblätter als junger Siggi ist umwerfend gut.
Fazit: Fesselnde und erschütternde Literaturverfilmung mit einem tollen Ensemble - lohnt sich!
Wer sich einen angenehmen Kinoabend machen möchte und danach den Saal beschwingt verlassen will, der sollte um Deutschstunde einen großen Bogen machen. Die Verfilmung des Romans von Siegfried Lenz ist seit der italienischen Machtparabel Dogman wohl der sauerste, aber im Nachhinein auch schmackhafteste Apfel, in den sich als Kinogeher in der letzten Zeit beißen ließ. Was eben nicht heißen soll, dass ich es bereut hätte, mich der Deutschstunde mit aller literaturaffinen Aufmerksamkeit hinzugeben. Christian Schwochows Film ist wie der Moment nach dem Einschlag einer Fliegerbombe. Der Boden vibriert, und überall fliegen Dreck, Erde und tote Tiere herum. Dieses Nachbeben ist angesiedelt an der Nordküste Deutschlands, dort, wo Wattspaziergänge zur Tagesordnung gehören und der Wind unablässig bläst. Wo es regnet, stürmt und man rund 365 Tage im Jahr Regenmäntel tragen muss, um die Feuchtigkeit draußen zu halten.
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Ich bin noch immer ganz benommen. Diese weiten Bilder und diese Stille, welche gezeigt und spürbar gemacht werden, lassen einen selber nachdenken. Durch Auslassung unnötiger Dialoge , werden Beziehungen klar und regen einen zum positionieren an.
Besonders beeindruckt hat mich die aufgezeigte Menschlichkeit (im jungen Siggie), sich nicht zwischen richtig und falsch entscheiden zu können, nicht für oder gegen die Familie oder Freunde in Gänze zu gehen und auf der anderen Seite die Positionierung und Denkweise (des Vaters), welche ausgedachte Strukturen und Systeme in eine Meinung oder Haltung gedrängt und gezwungen zu werden bewirken kann und zu was es einen ebenso unentschlossenen Menschen treiben kann.
Ich empfehle den Film in Schulen zu zeigen, ich denke ich wäre froh gewesen Geschichte so menschlich zu erfahren. (und in einer der anderen 175 Geschichtsstunden zum Nationalsozialismus kann man ja dann ne gute Doku mit Fakten gucken)
Geniale Verfilmung eines Klassikers auf knapp 2 Stunden mit sehr viel Empathie umgesetzt. Die schauspielerische Leistung von Ulrich Nöthen und Tobias Moretti war hervorragend und gab die Wandlung der durch völlig überzogenes Pflichtgefühl letztlich zerstörten Freundschaft zur Feindschaft sehr gut wieder. Auch die Wattaufnahmen waren genial und Nordstrand als Kulisse sehr gut geeignet. Prädikat Besonders Wertvoll hat der Streifen voll verdient
Spitzenverfilmung deutscher Spitzenliteratur. Emotional packend werden die Folen der Sozialisation in eine Gehorsamsmentalität dargestellt. Ulrich Noethen überragend als unbekehrbarer Pflichtfanatiker. Moretti ebenfalls toll. Sehr sehenswert